Mīdān el-Manschīya
Alexandria · الإسكندرية
El-Manschīya · حي المنشية
GouvernementAlexandria
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Alexandria/Manschīya

El-Manschiya (arabisch: المنشية, al-Manschīya) ist der südöstliche Teil des Stadtteils el-Gumruk in Alexandria. El-Manschīya befindet sich südlich der Landzunge zwischen Ost- und Westhafen und reicht bis zum Zentrum von Alexandria.

Unterstadtteile

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  • 1 El-Manschīya (المنشية)
  • 2 El-Labbān (اللبان)

Anreise

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Öffentliche Verkehrsmittel

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Karte
Stadtteilplan el-Manschīya

Die Anreise kann mit einem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahn) erfolgen.

Sehenswürdigkeiten

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Franziskanerkirche Hl. Katharina
Einstige Grablege des italienischen Königs Viktor Emanuel III.

Moscheen

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  • 1 Ali-Bek-Genina-Moschee . Kleine Moschee von 1853 in Backstein-Bauweise. Auftraggeber war der Präsident des Rats der Kaufleute von Alexandria Ali Bek Genina. (31° 11′ 40″ N 29° 53′ 12″ O)
  • 2 Abu-Ali-Moschee (مسجد أبو علي) . Gebaut 1279 im Zusammenhang mit der Gründung einer Schule der Schāfiʿi-Rechtsschule. Die Moschee liegt zwischen Ali Bey Genina Street, Qabu Al-Mallah Street und Abu Ali Mosque Street. Rechteckiger Innenraum mit mittiger Säule, überwölbt von vier Kuppeln. Neueres, 13 Meter hohes Minarett. (31° 11′ 41″ N 29° 53′ 10″ O)

Kirchen

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  • 3 Kathedrale der hl. Katharina (كاتدرائية سانت كاترين, ​Kātidrāʾīya Sānt Kātrīn) . Die 1847–1856 nach Plänen des franziskanischen Architekten Serafino da Baceno errichtete neobarocke Kathedrale befindet sich in der Schāriʿ Kanisat Sānt Kātrīn, die man von der Schāriʿ Nūbār in südlicher Richtung erreicht. Die heutige Fassade wurde 1927 nach Plänen des italienischen Architekten Mario Avena gestaltet. Die Kathedrale dient als Bischofskirche des römisch-katholischen Apostolischen Vikariats Alexandria in Ägypten und als Kirche des örtlichen Franziskanerklosters. In der Kirche befindet sich das Grab der hl. Sabina. Auf der Rückseite des Hauptaltars befand sich bis zum Dezember 2017 die Grablege des italienischen Königs Viktor Emanuel III.,[1] der 1947 im alexandrinischen Exil verstorben war. Seine letzte Ruhe wird er im römischen Pantheon finden. (31° 11′ 40″ N 29° 53′ 41″ O)
  • 4 Kirche in der Franziskanerschule. Im Obergeschoss der nordöstlich der Kathedrale der hl. Katharina gelegenen Schule, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, befindet sich eine lange Zeit vergessene Kirche mit zum Teil ungewöhnlichen Motiven an den Wänden und im Altarbereich, u.a. mit Darstellungen von Pyramiden und musizierenden Frauen.[2] Eine Besichtigung ist schwierig, aber in Absprache mit der Schulleitung nicht unmöglich. (31° 11′ 41″ N 29° 53′ 43″ O)
  • 5 Kathedrale Evangelismos (Verkündigung-Kathedrale, Ιερός Καθεδρικός Ναός Ευαγγελισμού της Θεοτόκου Αλεξάνδρειας) . Die neogotische griechisch-orthodoxe Mariä-Verkündigung-Kathedrale befindet sich nördlich der Kathedrale der hl. Katharina und wurde 1847 bis 1856 nach Plänen des italienischen Architekten Luigi Storari (1821–1894) errichtet. (31° 11′ 43″ N 29° 53′ 46″ O)
  • 6 Kirche des hl. Markus (كنيسة القديس مرقص الاسقفية, ​Saint Mark Episcopal Church/Cathedral), 4 Tahrir Sq., El Mansheya, Alexandria. Tel.: +20 (0)3 487 0446 . Die anglikanische Kirche befindet sich an Nordostrand des Mīdān Manschīya. Gottesdienst: Sonntags 10:30 Uhr englischer Gottesdienst (Holy Communion), freitags 18:30 Uhr sudanesischer Gottesdienst (Dinka). (31° 11′ 51″ N 29° 53′ 40″ O)
  • 7 Armenisch-orthodoxe Kirche der hll. Peter und Paul (Abū ed-Dardāʾ). (31° 11′ 32″ N 29° 53′ 39″ O)
  • 8 Kirche Unserer Frau en-Niyāḥ (كنيسة سيدة النياح، كنيسة سيدة مريم يسوع المصلوب، كنيسة الروم الكاثوليك, ​Kirche der Entschlafung Unserer Frau), El Qaed el Gohar St., Manschiya, Alexandria. Die melkitisch-griechische (römisch-)katholische Kirche wurde vom aus Damaskus stammenden Georges el-Tawil (1794–1864) begründet und finanziert und 1864 geweiht. Südlich daneben befindet sich das Patriarchat. (31° 11′ 45″ N 29° 53′ 33″ O)
  • 9 Griechisch-orthodoxes Patriarchat (بطريركية الإسكندرية للروم الأرثوذكس) (31° 11′ 42″ N 29° 53′ 47″ O)

Synagoge

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  • 10 Menasce-Synagoge (كنيس منشا), Midan Orabi (Abzweig in die Saad Zaghlul St.) . Die Synagoge kann nur von außen besichtigt werden. (31° 11′ 55″ N 29° 53′ 37″ O)

Museen

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Straßen und Plätze

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Die nachfolgenden Plätze bildeten einst das Zentrum von Alexandria, das sich aber bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Midan Sa'ad Zaghlūl ostwärts verschob. Der einstige Place des Consuls, heute Mīdān al-Manschīya, war nach dem britischen Bombardement im Juli 1882 weitgehend zerstört worden. Erhalten geblieben sind nur die Kirche St. Mark, das benachbarte St. Mark-Gebäude und die Börse am Ostende des Platzes. Die Börse existiert heute aber nicht mehr. So verwundert es nicht, dass die Gebäude am Platz aus einer recht kurzen Zeit von etwa 30 Jahren stammen.

  • 2 Mīdān al-Manschīya (ميدان المنشية, ​Mīdān at-Taḥrīr, ​früher Mīdān Muḥammad ʿAlī) . Der langgestreckte, etwa 300 Meter lange Platz verläuft etwa von Westen nach Osten. In seiner Nordwestecke beginnt der Tuchbasar der Schāriʿ Faransā, in seiner Südwestecke der Lebensmittelbasr. Auf dem Zentrum des Platzes wurde ein Reiterstandbild Muhammad ʿAlīs errichtet. In der Nordostecke befindet sich die anglikanische Kirche St. Markus. In der Mitte der Nordseite öffnet sich der Platz zum Mīdān Ahmed Orabi. (31° 11′ 51″ N 29° 53′ 34″ O)
  • 3 Mīdān Ahmad ʿOrabi (ميدان أحمد عرابي, ​Mīdān Aḥmad ʿUrābī) . Der Platz schließt sich unmittelbar im Norden des Mīdān el-Manschīya und verläuft bis fast zur Mittelmeerküste. (31° 11′ 55″ N 29° 53′ 36″ O)

Profanbauten

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Im Bereich des Midan el-Manschiya und des angrenzenden Mīdān Ahmed Orabi gibt es mehrere Beispiele italienischer Architektur vom Ende der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zwei der größten Gebäude sind Mailänder Einkaufspassage nachempfunden.

  • 4 Okalle Monferrato (وكالة مونفراتو, ​Wikālat Mōnfirātō) . 3-geschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude am Südende des Midan Ahmed Orabi auf dessen Westseite mit einem zentralen Innenhof, das vom italienischen Architekten Luigi Piattoli (1824–1888) entworfen und 1887 fertiggestellt wurde. (31° 11′ 54″ N 29° 53′ 33″ O)
  • 5 Senghor University (جامعة سنجور) . Das moderne Gebäude der Universität befindet sich auf der Ostseite des Mīdān Ahmad ʿOrabi. (31° 11′ 57″ N 29° 53′ 39″ O)
  • 6 Gallery Menasce (Passage Menasce, Okalle Menasce) . 4-geschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude im Stil neubarocken Eklektizismus an der Südseite des Midan el-Manschiya, das von italienischen Architekten Antonio Lasciac (1856–1946) entworfen wurde. Das 1883 bis 1887 errichtete Gebäude mit seinem langgestreckten Innenhof (Galerie) gehörte der Sociéte Anonyme des Immeubles d’Égypte, zu deren Gründern der jüdische Bankier Behor Levi de Menasce (1830–1885) gehörte. (31° 11′ 48″ N 29° 53′ 34″ O)
  • 7 Gerichtshof (سراي الحقانية, ​Sarāi al-Ḥaqqānīya, ​engl.: Mixed Tribunals) . Der 3-geschossige Justizpalast westlich der Gallery Menasce wurde 1884 bis 1887 nach einem Entwurf des italienischen Architekten Alfonso Maniscalco (1853–nach 1906) im Stil der Beaux-Arts-Architektur errichtet. (31° 11′ 50″ N 29° 53′ 31″ O)
  • 8 Primi-Gebäude. Westlich vom Gerichtshof wurde das 4-geschossige Wohn- und Geschäftsgebäude mit einem Innenhof 1886–1887 nach Entwürfen von Antonio Lasciac fertiggestellt. (31° 11′ 50″ N 29° 53′ 29″ O)
  • 9 Wohngebäude. Wohngebäude am Nordwestende des Midan el-Manschiya. Das Gebäude wurde wohl auch vom Baron Menasce in Auftrag gegeben. (31° 11′ 54″ N 29° 53′ 28″ O)

Denkmäler

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  • 10 Reiterstatue des Muḥammad ʿAlī Pascha . Das bronzene Reiterstandbild befindet sich etwa an der Stelle, an der sich der Mīdān Ahmad ʿOrabi anschließt. Muḥammad ʿAlī Pascha blickt gen Westen. Das Denkmal wurde 1868 vom französischen Bildhauer Henri Alfred Jacquemart (1824–1896) geschaffen und steht auf einem Sockel aus toskanischen Marmor. Das Denkmal sollte einst von vier überlebensgroßen bronzenen Löwenfiguren gesäumt werden, genau jenen, die sich heute an den Enden der Qaṣr-en-Nīl in Kairo befinden.[3]. (31° 11′ 50″ N 29° 53′ 34″ O)
  • 11 Denkmal des unbekannten Marinesoldaten (نصب الجندي المجهول, ​Denkmal des Khediven Ismail) . Vor dem Rundbogen des heutigen Denkmal des unbekannten Marinesoldaten befand sich einst die Statue des Khediven, Vizekönigs, Ismail Pascha (1830–1895). Das Denkmal wurde 1927–1938 nach Entwürfen des italienischen Architekten Ernesto Verrucci (1874–1945) errichtet. Der italienische Bildhauer Pietro Canonica (1869–1959) schuf die Statue des Khediven. Nach der Revolution von 1952 sollte aber (fast) nichts mehr an den Vizekönig erinnern. (31° 12′ 0″ N 29° 53′ 37″ O)

Parks

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  • 12 Kōm en-Nāḍūra (كوم الناضورة, ​Kaum/Kōm en-Nāḍūra) . Archäologischer Garten mit Aussichtsturm, daher auch der Name „Hügel mit Beobachtungspunkt“, an der Schāriʿ Baḥarī Bek zwischen der Schāriʿ al-Gazāʾir und der Schāriʿ al-Bāb al-achḍar, Zugang auf der Südseite. Stätte noch nicht für Besucher eingerichtet. Die Eröffnung war für Oktober 2015 geplant. Sicherheitshalber sollte man sonntags bis donnerstags, 9–11 Uhr, jedoch deutlich vor 14 Uhr, kommen. Dann lässt sich mit dem Inspektor ein Besuch vereinbaren. (31° 11′ 36″ N 29° 53′ 17″ O)

Aktivitäten

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Einkaufen

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Basar nordwestlich des Mīdān al-Manschīya

Küche

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Günstig

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  • 1 Mostafa Gad (مصطفى جاد‎) . Zweigstelle der bekannten ägyptischen Fastfood-Kette. Merkmal: ägyptische Küche. (31° 11′ 54″ N 29° 53′ 34″ O)

Mittel

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Gehoben

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Cafés

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  • Ali Elhendy Cafe (قهوة علي الهندي), 10, ميدان التحرير, المنشية ,الاسكندرية. E-Mail: . Schön und schattig gelegenes Café in der Gallerie Okalle Monferrato.

Nachtleben

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Unterkunft

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Günstig

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Nicht-klassifizierte Hotels

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  • 1 Ithaka Hostel, 148 Al Ahram St., Mansheya, Alexandria. Tel.: +20 (0)3 484 1505, E-Mail: . Das Hostel liegt in einer Wohnung in der zweiten Etage unmittelbar an der Uferstraße. Es gibt eine gemeinsame Küche und einen geräumigen Gemeinschaftsbereich, in dessen einer Hälfte das Rauchen erlaubt ist. Verschließbare Schubladen finden sich unter den Stapelbetten, Vorhängeschlösser werden beim Einchecken ausgehändigt. Das WLAN ist etwas instabil. Merkmale: nicht rollstuhlzugänglich, WLAN, Flughafentransfer-Service, Steckdose in Bettnähe, Warmwasser, 4 Zimmer, Haustiere erlaubt, Rauchen an abgetrennten Plätzen. Geöffnet: täglich 0:00–24:00. Preis: LE230 für ein Bett im Schlafsaal ohne Seeblick, LE250 für eines mit Seeblick. LE100 Pfand werden beim Auschecken zurückerstattet. Akzeptierte Zahlungsarten: Bargeld, Debitkarte, Kreditkarte, PayPal. (31° 12′ 1″ N 29° 53′ 44″ O)
  • 2 New Savoy Hotel (فندق نيو ساڨوي, ​Fundūq Nyū Sāwōi), 148 26th of July St., El Corniche, Manshiya, Alexandria. Tel.: +20 (0)3 480 2800. (31° 12′ 1″ N 29° 53′ 44″ O)
  • 3 Nile Excelsior Hotel, 16 Borsa Kadema St., Manshyia. Tel.: +20 (0)122 382 1023. Preiswertes und einfaches Hotel, Zimmer mit Bad und Klimaanlage. EZ ab 12€/LE250, ÜF. (31° 11′ 57″ N 29° 53′ 44″ O)
  • 4 Queen Transit Alexandria Hotel (فندق عبير السياحة, ​Fundūq ʿAbīr as-Siyaḥa, ​Abeer Tourism Hotel), 21 El Boursa El Qadeema St., Manshiya (oberhalb des Nasser Restaurants). Tel.: +20 (0)3 485 7045, (0)3 481 5556. (31° 12′ 1″ N 29° 53′ 46″ O)
  • 5 Reesh el Gadeed Hotel (فندق ريش الجديد, ​Fundūq Rīsch al-Ǧadīd), 19 El Boursa El Qadeema St., El Manshiya, Alexandria. Tel.: +20 (0)3 480 9528, (0)3 480 9733. (31° 12′ 0″ N 29° 53′ 44″ O)

2-Sterne-Hotels

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Mittel

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3-Sterne-Hotels

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Gehoben

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Gesundheit

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Praktische Hinweise

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Konsulate

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Banken

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Literatur

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Architektur

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  • Volait, Mercedes (Hrsg.): Le Caire - Alexandrie: architectures européennes; 1850 - 1950. Le Caire: Centre d’Études et de Documentation Économique, Juridique et Sociale, 2001, ISBN 978-2-7247-0290-3.
  • Awad, Mohamed [Fuad]: Italy in Alexandria: influences on the built environment. Alexandria: Alexandria Preservation Trust, 2008, ISBN 977-17-6491-8.
  • Khalil, Mohamed Ali Mohamed: The Italian architecture in Alexandria Egypt. Enna: Università degli Studi di Enna Kore, 2009.
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Einzelnachweise

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  1. Protest gegen Überführung des Leichnams von Italiens Ex-König. In: derStandard.at, Sonntag, 17. Dezember 2017.
  2. APA: Priester entdeckt in Alexandria Kirche mit Pyramiden-Zeichnungen. In: derStandard.at, Dienstag, 24. Juni 2003. Der im Artikel genannte Franziskanermönch Anton Kamal ist heutzutage in der Franziskanerkirche im Kairoer Stadtzentrum tätig.
  3. Raafat, Samir: If Lions Could Speak. In: Egy.com, Mittwoch, 1. November 2000.
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