Vovousa
PräfekturIoannina
Einwohnerzahl136(1991)
Höhe977 m
Lagekarte von Griechenland
Lagekarte von Griechenland
Vovousa

Vovousa (griech.: Βοβούσα) ist ein Dorf in der nordgriechischen Region Epirus. Das Dorf ist das östlichste und flächengrösste Dorf in der politischen Gemeinde Zagori und wird als Ausgangspunkt für Wanderungen in den Valia Kalda Nationalpark und ins Berggebiet des nordöstlichen Zagori besucht. Das Dorf ist in ein waldiges Tal am Oberlauf des Aoos eingebettet und kann von Süden und Westen aus nur über zwei Passübergänge erreicht werden, entlang des Aoos führen keine Strassenverbindungen.

Hintergrund

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Karte
Karte von Vovousa

Die Gemeinde Vovousa gehört zu den Siedlungen der ; die Volksgruppe der Aromunen oder Mazedorumänen spricht eine mit dem Rumänischen verwandte Sprache. Die Aromunen werden griechisch als Βλάχοι, Vlachen oder Walachen bezeichnet.

Das Dorf war vor der Gemeindereform das flächenmässig grösste der Zagori-Dörfer und ist mit 52 km² und ca. 130 Einwohnern nur sehr dünn besiedelt. Vovousa dehnt sich zu beiden Seiten des Flüsschens Aoos aus, verbunden sind die beiden Dorfteile durch die 1748 erbaute hohe Steinbogenbrücke (und weiter südlich eine neuzeitliche Brücke).

Die Einwohner leben vom Holzschlag und Landwirtschaft, zunehmend entstehen Arbeitsplätze im sanften Tourismus. Touristisch hat die Region an Bedeutung gewonnen, als 1966 der Pindos Nationalpark resp. Valia Kalda Nationalpark (Valia kalda, griech.: Βάλια Κάλντα, ist die atomunische Bezeichnung, in der dank der Verwandtschaft mit der rumänischen Sprache die Bezeichnung als "Warmes Tal" durchschimmert.

Der Ort mit seiner Taverne und mehreren Gästehäusern mag nicht gerade als Infrastrukturzentrum im östlichen Zagori durchgehen, aber immerhin - einen Dorfladen (der kleine Dorfladen in Greveniti muss erst mal gefunden werden) oder eine Tankstelle sucht man vergebens.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Der kleine Flughafen Ioannina (IATA: IOA) ist mit Linienflügen von Athen oder saisonalen Charterflügen aus Nordeuropa aus erreichbar und ist der nahegelegenste Flughafen.

Mit der Bahn / Mit dem Bus

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Da der Nordwesten Griechenlands nicht mit der Eisenbahn erschlossen ist, sind Bus und dann das Taxi die einzigen Möglichkeiten, die Ortschaft ohne eigenes Fahrzeug zu erreichen.

Auf der Straße

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Von der Autobahn A2 Egnatia Odos nimmt man die Ausfahrt 6β Zagori (es geht auch die Ausfahrt "East Zagori" weiter westlich, aber nur wenn man aus der Richtung Ioannina anreist, in Gegenrichtung keine Ausfahrt!) und nimmt dann eine der beiden Landstrassen nach Miliotades. Vor jeder Fahrt in die östliche Zagoriregion empfiehlt es sich hier, unbedingt nochmals aufzutanken, wenn die Tankuhr unter 50% steht, abseits der Autobahn gibt es in der Region keine Tankstellen.

Auf der rechten Talseite über dem Vardas gewinnt die Strasse dann rasch an Höhe und man kommt vorbei an Tristeno und durch Greveniti immer weiter ins Bergland. Nach Flabourari führt die Route kurz nach dem Abzweig ins Dorf Dilakko an der Gabelung nach rechts und man gelangt über einen Passübergang von knapp 1500m ü.M. hinunter ins Flusstal des Aoos, wo man bald in Vovousa ankommt, das auf gut 1000m gelegen ist.

Es ist auch möglich, Vovousa von Osten von Grevena aus anzufahren, ab der Autobahn muss man aber für diese Strecke über Perivoli und den Stani Tiza Pass 1½ Stunden rechnen.

Mobilität

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Im Ort bewegt man sich zu Fuss, allerdings bereits zum Abzweiger der Route ins Bärental / Valia Kalda, der 3km südlich des Orts liegt, ist die Marschzeit mit 45 Min. nicht mehr zu vernachlässigen.

Sehenswürdigkeiten

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Vovousa Steinbrücke
Ortszentrum Vovousa
Agios Athanasios Church
Asprorema Brücke
  • 1 Aoos-Steinbrücke, erbaut 1748 von Alexios Messios; nur zu Fuss zu passieren
  • 2 Asprorema-Steinbrücke
  • 1 Agios Georgios Kirche
  • 2 Agios Athanasios Kirche, malerisch oberhalb der Steinbrücke gelegen
  • das Landkirchlein 3 Agia Paraskevi
  • die 4 Eikonitsa Kapelle
  • 3 Wasserkraftmuseum

Aktivitäten

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  • Da Vovousa Festival mit kulturellen und musikalischen Darbietungen wird jeweils in den letzten Juliwochen - erste Augustwoche durchgeführt
  • Astronomisch Interessierte treffen sich Anfang August, der Ort weitabweit von weiteren Ansiedlungen ist aufgrund des fehlenden Streulichts zur Sternenbeobachtung besonders geeignet.
  • Baden im Aoos, beispielsweise an der Badestelle beim 1 Vovousa Wehr oder 2 Lakos tou papa

Wandern um Vovousa

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Vovousa bietet sich im nordöstlichen Pindos und am westlichen Ende des Valia Kalda Nationalparks als Ausgangspunkt für Wandertouren an. Der griechische Abschnitt des Europäischen Weitwanderwegs E6 durchzieht die Pindosregion von Kastoria herkommend in Nord-Südrichtung über Samarina - Distrato - Vovousa - Milia - Metsovo. Auch der Ursa Ultra Trail und der Epirus Trail führen durch das Dorf.

Aoos im Valia Kalda
Arkoudorema im Valia kalda
Vovousa: Ausblick vom Avgo

Bezeichnete Wanderwege sind:

  • Valia Kalda Trail (E6), 4 - 6 h,
GPX Track: Auf einer Schotterstrasse ab der Hauptstrasse nach Vovousa gelangt zu einer Bachfurt, wo man das Fahrzeug stehen lässt und einen Badestop machen kann. Die Route folgt einer Forststrasse (bei der Gabelung links gehen), ab dessen Ende setzt sie sich als Fussweg fort, der rasch zum Aoos hinunter führt. Auf Trittsteinen oder ohne Schuhe quert man den Aoos und steigt auf dem Pfad in den Wald an - ein wenig weiter biegt der Aoos nach Süden ab (weglos) und die Route folgt dem Flüsschen Arkourema.
Hier trifft man auch auf den vom Ort Vovousa herkommenden Fernwanderweg E6, wenn man im Ort resp. beim Katafigio beginnt, verlängert sich die Tour um 1½ resp. 1 Stunde (pro Richtung).
Der Weg folgt dem Verlauf des Arkoudorema in der Höhe, man kann kaum in steil abfallende Schlucht hinuntergelangen. Nach einer Bachquerung und einem steilen Anstieg gelangt man zu einem Rastplatz. Der Weg steigt langsam zum Arkoudorema hinab und folgt seinem Verlauf, quert ihn und folgt nach einem weiteren Anstieg auf der südlichen Schluchtseite. Bei einem 3 Badeplatz kann man die Tour beenden und den Rückweg antreten.
Alternativ kann man weiterwandern und gelangt zu einer 1 Kreuzung , von wo aus der E6 in östlicher Richtung durchs Valia Kalda weiter nach Milia (von Grevena aus erreichbar) oder die Route P6 in südlicher Richtung zum Aoos Stausee oder auch in Richtung der Flega Seen führt.
  • Valia Kalda - Aoos Stausee Trail (P5), 6 h ?, ?
GPX Track: Auf einer Schotterstrasse ab der Hauptstrasse nach Vovousa gelangt zu einer Bachfurt, wo man das Fahrzeug stehen lässt und einen Badestop machen kann. Die Route folgt einer Forststrasse, bei der Gabelung geht man rechts in die Höhe, überquert einen Hügelkamm und steigt dann zum Flussbett des Aoos ab, um ihm bis zur Einmündung in den Aoos-Stausee zu folgen.
  • Valia Kalda - Arkoudorema - Flega Seen - Katafigio Mavrovouniou - Aoos Stausee (E6, P6), 12 h ?
  • Milia – Salatoura Milias - Arkoudorema – Valia Kalda (E6), 10 h ?
  • Vovousa - Avgo Trail, 3-4 h (ein Weg)
GPX Track: Vom Ortszentrum in Vovousa aus ist der Aufstieg auf den 2177 m hohen Avgo ausgeschildert resp. gelb-rot markiert. Nach den letzten Häusern führt der Weg über Weideglände vorbei an der Ag. Dimitrios - Kapelle in die Höhe und steigt dann in einem bewaldeten Abschnitt in die Höhe.
Auf einem Sattel oberhalb der Waldgrenze gelangt man zur Toska-Quelle. Der Weg führt in Zick-Zack-Kurven auf der Westflanke des Avgo in die Höhe und erreicht auf 2100 m eine Hochfläche. Von dort aus führt eine kurze Wegstrecke durch felsiges Gelände auf den Gipfel des Avgo, der durch Ruinen eines militärischen Beobachtungskosten von weither erkennbar ist.
  • Stani Tiza - Avgo Trail, 5 h (Hin- / Rückweg),
GPX Track: Die bequemere Variante des Anstiegs auf den Avgo mit lediglich 630 anstelle von über 100 Höhenmetern beginnt auf der Passhöhe Stani Tiza der Verbindungsstrasse Vovousa - Perivoli; bei einem Schafsstall kann man problemlos parkieren.
Die erste Wegstrecke verläuft unbezeichnet auf einer Forststrasse; es empfiehlt sich, den Schafherden und Hirtenhunden aus dem Weg zu gehen. Nach zwei weiten Kurven durch einen Waldabschnitt steigt die Forststrasse weiter an und man gelangt zu einer Weide mit einem Schuppen, wo der Feldweg endet.
Bereits kurz zuvor folgt man Wegspuren und überquert die Bachläufe auf der grünen Weide um auf Wegspuren zum Gebiet der Tsoka-Quelle zu gelangen. Auf dem Kamm finden sich die gelbroten Wegmarkierungen und Schilder des Ultra Ursa Trail und man steigt in steilem Zick-Zack ziemlich nah der felsigen Kante der Westflanke auf. Die Kiefern werden immer spärlicher und windgebeugt, im Frühsommer blühen hier gelbe Wildtulpen.
Auf dem Kamm gelangt man auf eine Hochebene, der nun gut markierte Pfad steigt nur langsam an und führt gut sichtbar durch einen letzten felsigen Abschnitt von Norden her auf den Gipfel des Avgo mit der weithin sichtbaren Ruine des militärischen Beobachtungsturms.
  • Aufstieg auf den Avgo von Osten aus: das Strässchen zum ehemaligen Wanderparkplatz im Osten des Avgo ist stark ausgewaschen und nur noch mit schweren Offroadern fahrbar, weshalb aich die Tour zum Avgo aufgrund des langen Anmarschwegs von Osten resp. auch von Milia aus nur bedingt anbietet.
  • Katafigio Valia Kalda – Vovousa – Distrato (E6), 6 h ?
GPX Track: Die Route von Vovousa nach Distrato verlässt etwas nördlich von Vovousa das Flusstal des Aoos und führt über einen Hügelzug; sie ist ein Teil des Fernwanderwegs E6.
  • Katafigio Valia Kalda – Koukourountzos – Morfa – Vovousa, 8 h ?
GPX Track: Die Route auf den 1784 m hohen Koukourountzos verlässt Vovousa westlich der Steinbrücke und folgt zu Beginn bis zur Höhe von Morfa dem rot ausgeschilderten Epirus-Trail. Teils folgt sie der Forstpiste resp. kürzt Teile davon ab. Ab dem Sattel von Morpha verläuft ein Fussweg auf dem Kamm in südlicher Richtung auf den Koukourountzos.
Der alte von der Hauptstrasse Richtung Süden/ südlich vom Katafigio Valia Kalda noch beschilderte Weg auf den Koukourountzos sei weitgehend eingewachsen und nicht mehr empfohlen.
  • Katafigio Valia Kalda – Morfa – Laista; 6 h ?
GPX Track: Auf dem als Epiros-Trail ausgeschilderten Weg kann man entlang des Laufs des Morfas bis Laista gelangen.

Die auf der griechischen Website angegebenen Wanderzeiten sind wohl recht sportlich angegeben, in Sommerhitze und mit Badestops am Aoos verlängert sich die Wanderzeit erheblich.

Einkaufen

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Nun, ähem, na ja - um Brot kann man in der Taverne nachfragen, ein kleiner Einkaufsladen findet sich in Greveniti. Ansonsten muss man fast bis zur Autobahn zurückfahren um einen Lebensmittelladen zu finden. Selbstversorger decken sich vor der Fahrt in die östliche Zagoriregion frühzeitig ein.

Küche

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  • Die Taverne 1 La Pounti, der aromunische Name weist auf die (Stein-)Brücke hin.
  • 2 Taverna Angelos

Nachtleben

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In Vovousa ist es nachts so ruhig und dunkel, dass Astronomen sich hier ein Stelldichein geben, um die Sterne zu beobachten.

Unterkunft

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  • 1 Kerasies Guesthouse. Tel.: +30 26560 23003. Merkmal: Pension.
    und Café
  • 2 To Gefiri. Tel.: +30 697 6512017. Merkmal: Pension.
  • 3 Vovousa Tradional Hotel. Tel.: +30 26560 22555.
  • 4 Katafigio Valia Kalda. Tel.: +30 6977314779. Berghütte mit sechs Zimmern mit Doppelstockbetten (6 - 12), Schlafsack empfohlen, Restaurant.

Praktische Hinweise

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Ausflüge

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  • Über den Stani Tiza Pass nach Perivoli
  • Zum Aoos- Stausee

Literatur

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