Pompejus-Säule
Alexandria · الإسكندرية
Karmūz · حي كرموز
Rhakotis · Ῥακῶτις
GouvernementAlexandria
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Alexandria/Karmūz

Karmuz (arabisch: حي كرموز, Ḥaiy Karmūz, auch Karmoz, Karmouz) ist ein Wohngebiet von Alexandria. Es befindet sich südlich von el-Manschīya und el-Labbān und südwestlich vom Zentrum. In diesem Wohngebiet befinden sich mehrere bedeutende archäologische Stätten Alexandrias: die Pompejus-Säule mit dem Serapeum und die Katakomben von Kōm esch-Schuqāfa.

Hintergrund

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Karte
Teilplan für Karmūz

Im Norden grenzt das Wohngebiet an el-Labbān und el-ʿAṭṭārīn, im Osten an Muḥarram Bey und im Süden an den Mariout-See.

Karmūz gilt als der älteste Teil Alexandrias, der bereits vor Alexander d.Gr. existierte, und ist aus dem antiken Rhakotis/Rakotis (griechisch: Ῥακῶτις, altägyptisch: r-ꜥ-qd(y)t) hervorgegangen. Karmūz, urprünglich Karmūs (كرموس), ist griechischen Ursprungs und bedeutet wohl „Feigen“, die einstmals hier angebaut wurden.

Anreise

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Auf der Straße

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Es gibt zwei einfache Anreisemöglichkeiten, die zu Fuß oder mit einem Taxi möglich sind. Die erste beginnt nordwestlich der Kathedrale der hl. Katharina and der 1 Straßenbahnendhaltestelle. Man begibt sich nun in die nach Südosten führende Abou El Dardaa St. (شارع سيدي أيي الدرداء), bis sie im Bereich der Don Bosco Technical Schools in die Sherif St. (شارع شريف) einmündet. Zwischen den Don Bosco Technical Schools und den ehemaligen italienischen Schulen begibt man sich weiter nach Süden in der Karmuz Rd. (شارع كرموز) zu den archäologischen Stätten. Bis zur Pompejus-Säule sind es knapp zwei Kilometer. Alternativ begibt man sich vom 2 Busbahnhof im Südwesten des Vorplatzes des Misr-Bahnhofs gleich in die Sherif St. Die Strecke misst etwa anderthalb Kilometer.

Man kann sich leicht an den Straßenbahngleisen orientieren.

Mit der Straßenbahn

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Natürlich kann man auch mit der Straßenbahn anreisen, die eher langsam und nur in größeren Abständen verkehrt. Nur ein Teil der Linien zweigt in die Karmuz Rd. (شارع كرموز) ab. Es bietet sich die Linie 16 St. Katharina – Abi el-Dardaa – Karmuz an. Am Bahnhofsvorplatz wählt man die Linie 2.

Mobilität

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Alle Stätten sind fußläufig erreichbar. Die archäologischen Stätten sind gepflastert. In den Katakomben von Kōm esch-Schuqāfa muss man Treppen steigen.

Sehenswürdigkeiten

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Archäologischer Park Pompeius-Säule

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1 Archäologischer Park Pompejus-Säule (عمود السواري, ​Pompey’s Pillar, Serapeum) . Die archäologische Stätte befindet sich im Bereich des Serapis-Tempels und des Serapeums (Tiergalerien). Die schlichte, 25 Meter hohe Säule im Zentrum gehört sich zu den meist fotografierten Denkmälern der Stadt und wurde 297n.Chr. zu Ehren des Kaisers Diokletian (Regierungszeit 284–305) errichtet. Diese Säule ist die größte, die außerhalb der Hauptstädte Rom und Konstantinopel errichtet wurde. In der Nähe befinden sich mehrere Skulpturen von Sphingen und einem Skarabäus. Auf dem Gelände befinden sich Überreste antiker Tempelanlagen und anderer Gebäude. Geöffnet: täglich 9:00–17:00. Preis: Eintritt LE200, Studenten LE100 (Stand 11/2024). Kreditkarte notwendig. (31° 10′ 56″ N 29° 53′ 47″ O)

Kōm esch-Schuqāfa

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2 Kom esch-Schuqafa (كوم الشقافة, ​Kūm/Kaum asch-Schuqāfa), 2 Shaheen Street, Qesm Karmouz, Alexandria Governorate . Die in geringer Entfernung zur Pompejus-Säule gelegenen Katakomben – sie sind die größte römische Begräbnisstätte – wurden im 2. Jahrhundert n.Chr. als Privatgrab einer reichen Familie angelegt und später als öffentlicher Friedhof weitergeführt. Eine Wendeltreppe führt zur ursprünglichen Grabkapelle. In drei Ebenen befinden sich zahlreiche Grabgelege. An der Oberfläche befindet sich eine Freilichtausstellung mit verschiedenen Baufragmenten, Sarkophagen, einem islamischen Grabstein dem Grab aus Stagni (Wardian) und dem berühmten Tigran-Grab. Kameras sind nicht erlaubt, können aber am Eingang verwahrt werden. Geöffnet: täglich 9:00–17:00. Preis: Eintritt LE200, Studenten LE100 (Stand 11/2024). Kreditkarte notwendig. (31° 10′ 43″ N 29° 53′ 35″ O)

Profanbauten in der Sharīf St.

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Auf der Südseite der Sharīf St. (شارع شريف) gibt es einige sehenswerte Bauten italienischer Architekten:

  • 1 Don-Bosco-Kirche, 99 Sherif St., Alexandria 21111. Tel.: +20 (0)3 392 9108. Einschiffige schlichte Hallenkirche mit Chor und Apsis, die dem italienischen katholischen Priester Don Bosco (1815–1888) geweiht ist. Die 1937 errichtete Kirche ist die erste nach seiner Heiligsprechung 1934. In der Apsis befinden sich der Altar, ein Bildnis von Don Bosco mit Schulkindern und je ein mehrfarbiges Bleiglasfenster zu beiden Seiten. An der linken Wand des Kirchenschiffs befinden sich ein Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus und Bildnisse eines Jungen und einer Nonne mit Kindern, an der gegenüber liegenden Seite die Bildnisse Jesu und Mariens sowie das Grab der Contessa de Tomich mit einer Skulptur eines Heiligen (wohl Antonius von Padua) mit dem Jesus-Kind auf dem Arm. An der nördlichen Außenfassade der Kirche befindet sich eine Büste des Don Bosco. Die Kirche ist über das Gelände der Don Bosco Technical Schools erreichbar. (31° 11′ 19″ N 29° 53′ 54″ O)
  • 3 Don Bosco Technical Schools. 1859 gegründete Berufsschule, die heute staatlich geführt wird. Eine Besichtigung der Schule von innen ist nicht möglich. (31° 11′ 18″ N 29° 53′ 51″ O)
  • 4 Einstige italienische Schulen. Komplex mit zwei Schulgebäuden: im östlichen Gebäude ist heute eine Sekundarschule für Jungen untergebracht, im westlichen eine Primarschule. Eine Besichtigung der Schulen von innen ist nicht möglich. (31° 11′ 15″ N 29° 53′ 45″ O)

Grabstätten

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  • 5 Abī-ed-Dardāʾ-Grab (مقام أيي الدرداء). Heiligenstellvertretergrab. Abū ed-Dardāʾ (gest. um 652) war ein Zeitgenosse und Gefährte des Propheten Muḥammad. Er war als Richter in Damaskus tätig und als Koran-Sachverständiger gefragt. Sein Grab und das seiner Ehefrau befinden sich im Bereich eines der Altstadttore von Damaskus. (31° 11′ 24″ N 29° 53′ 47″ O)
  • 6 ʿĀmūd-es-Sawārī-Friedhof (مقابر عامود السواري, ​Maqābir ʿĀmūd as-Sawārī) . Der muslimische Friedhof („Säulenfriedhof“) südlich der Sharīf St. und nördlich der Pompejus-Säule ist der älteste und größte muslimische Friedhof Alexandrias. Benannt ist er nach der Pompejus-Säule in seiner Nähe. (31° 11′ 5″ N 29° 53′ 42″ O)

Aktivitäten

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Einkaufen

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Im Wohngebiet im Bereich der Karmuz St. gibt es den bedeutsamen sog. Uhrenmarkt (سوق الساعة) mit zahlreichen Geschäften für Möbel, Stoffe und Damenbekleidung.

Küche

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Unterkunft

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Hotels gibt es in den Stadtteilen el-Manschīya und Zentrum.

Literatur

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  • Nekropole von Kōm esch-Schuqāfa:
    • Schreiber, Theodor; Sieglin, Ernst: Die Nekropole von Kôm-Esch-Schukâfa: Ausgrabungen und Forschungen. Leipzig: Giesecke & Devrient, 1908, Expedition Ernst Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria; 1. Teilband 1, Teilband 2.
  • Serapeum:
    • Sabottka, Michael: Das Serapeum in Alexandria: Untersuchungen zur Architektur und Baugeschichte des Heiligtums von der frühen ptolemäischen Zeit bis zur Zerstörung 391 n. Chr. Berlin: TH, FB Architektur, 1985. Dissertation, Nachdruck 2008, ISBN 978-2-7247-0471-6.
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