Bundesstaat Hawaii
HauptstadtHonolulu
Einwohnerzahl1.455.271(2020)
Fläche28.311 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseiteportal.ehawaii.gov
Lagekarte
Blick auf Honolulu

Hawaii (Hawaiianisch: Mokuʻāina o Hawaiʻi) ist eine polynesische Inselkette im Pazifik, von der ein Teil als 50. Bundesstaat zu den USA gehört.

Die Inseln vulkanischen Ursprungs liegen etwa 4 bis 5 Flugstunden von den großen Metropolen (Los Angeles, San Francisco) von der Westküste der USA entfernt. Mit Hawaii werden tropisches Klima, Surfen, Vulkane, der Hula und ein entspannter Lebensstil verbunden, der jährlich zahlreiche Touristen anzieht. Hawaii bietet darüber hinaus noch wesentlich mehr Urlaubs-Möglichkeiten für Reisende unterschiedlichster Interessen.

Hintergrund

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Allgemeines

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Das Wort „Hawaii“ entstammt der Hawaiischen Sprache („ha-„ für „lebensnotwendig“ und „wai“ für „Wasser“). Eine andere Auffassung geht davon aus, das „havai’i“ die Bezeichnung für das Heimatland der Hawaiianer ist. Hawaii gehört geografisch nicht zum Kontinent Amerika, sondern als Teil Polynesiens zu Ozeanien. Polynesien besteht aus über 1000 weit verstreut liegenden Inseln.[1] Insgesamt gehören davon 137 Inseln und Atolle zum US-Bundesstaat. Von diesen sind 8 Inseln bewohnt, der Rest ist temporär oder permanent unbewohnt. Zu letzteren gehören unter anderem 1 Kaʻula , 2 Layson Island, 3 Lehua Island , 4 Lisansky Island, 5 Molokini Island , 6 Palmira Islands oder 7 Bird-Island.[2] Der gesamte Archipel erstreckt sich in einem Bogen über 2555km innerhalb der Tropen.

Vulkanismus auf Hawaii

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Glühende Lava auf Big Island

Die äußere Hülle unserer Erde ist die Lithosphäre mit der Erdkruste und dem lithosphärischen Mantel. Diese ist jedoch nicht starr, sondern besteht aus zahlreichen Platten, die sich gegeneinander verschieben. Hawaii liegt auf der pazifischen Platte. Genau genommen sind es eine ganze Reihe von über 80 vulkanischen Bergen im Pazifik, die so genannte 8 Hawaii-Emperor-Kette , die aus der Tiefe des Pazifiks aufsteigen und bei weitem nicht alle die Wasseroberfläche erreichen.

Eine Ursache ist ein Hot-Spot, eine fast ortsfeste heiße Stelle unter der Lithosphäre, die nach oben durchschmilzt und an der Oberfläche vulkanische Tätigkeit zeigt, in der Regel sind es Schichtvulkane. Die zweite Ursache ist die Bewegung der Platte, die den Vulkanismus nicht ortsfest erscheinen lässt. So wandert die pazifische Platte mit rund 10cm pro Jahr langsam nach Nordwesten, die alten Vulkane erlöschen, und relativ dazu im Südosten entstehen neue. Daher ist Kauai im Nordwesten Hawaiis mit über 5 Millionen Jahren die älteste Insel, Big Island ist mit 400.000 Jahren die zur Zeit jüngste und immer noch aktive Vulkaninsel. Auf ihr sind auch die beiden höchsten Berge Hawaiis, der Mauna Kea und der Mauna Loa. Weiter im Südosten, in ca. 30km Entfernung, ist der unterseeische Vulkan 9 Kama‘ehuakanaloa Seamount (Lōihi) , der in ferner Zukunft vielleicht einmal aus dem Wasser ragen und eine neue Insel bilden wird.

Der Hawaii-Archipel ist ein Werk der unterseeischen vulkanischen Kräfte. Die vorherrschende Gesteinsart ist daher der Basalt. Kalkstein tritt nur an einzelnen Stellen und in geringem Maß auf. Während die vulkanische Tätigkeit aber auf den westlichen Inseln längst erloschen ist und die zerfallenen Krater sich bereits mit üppiger Vegetation bedeckt haben, dauert dieselbe auf der östlichsten Insel, Big Island, noch immer an. Die höchsten Berge auf Big Island überschreiten 4200m, erreichen aber die Schneegrenze nicht. Selbst kleine Flüsse sind selten, und schiffbare (aus ganz kurze Strecken) hat nur Kauai.

Besiedlung

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Hier gedeihen verschiedenste Arten von Ananas

Die Besiedlung durch Pflanzen und Tiere spielte sich auf diesen abgeschiedenen Inseln völlig anders ab als auf Inseln in Festlandsnähe. So konnten sich eigenständige Arten entwickeln, die keine natürlichen Feinde hatten und nach der Besiedlung durch den Menschen und der mitgebrachten Tiere ausgerottet wurden. Das geschah bereits mit der Ankunft der Polynesier, die von den Marquesas kamen.

Inzwischen wurden die Hawaiianer zu einer Minderheit im eigenen Land: durch weiße Einwanderer und durch Anwerbung von Arbeitern für die Farmen aus Asien sind heute nur noch ca. 14% Hawaiianer, aber 24% Weiße und über 60% asiatischer Herkunft, vor allem Japaner, Filipinos und Chinesen.

War Hawaii einst ein Hauptumschlagplatz für Zucker, Ananas und den Walfang, so ist es heute vor allem vom Tourismus und vom US-Militär abhängig. Den Hauptteil der Touristen stellen eindeutig die Japaner, für die Hawaii relativ einfach zu erreichen ist.

Hauptinseln

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Zu den 8 Hauptinseln gehören:

Insel Fläche
in km²
Einwohnerzahl Bevölkerungs-
dichte
pro km²
10 Hawai'i 10432,520100019,2
11 Maui 1883,416500087,2
12 Oahu 1545,41017000657,7
13 Kauai 1430,57400051,2
14 Molokaʻi 673,4740010,9
15 Lanai 363,934009,3
16 Niʻihau 180,0840,5
17 Kahoolawe 115,500,0

Hawaii ist der einzige US-Bundesstaat, der sich ausschließlich aus Inseln zusammensetzt.

Geschichte

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Der Todestag von James Cook am 14. Februar 1779, Zeichnung aus 1790

Hawaii wurde zwischen 300 und 700 nach Christus durch Polynesier besiedelt, die mit Auslegerbooten von den Marquesas Islands kamen.[3] Eine Besiedlung von Molokai ist ab 1025 nachgewiesen, weitere Siedler gelangten später von Tahiti nach Hawaii.

Vermutlich war der in spanischen Diensten stehende italienische Seefahrer Juan Gaetano im Jahr 1555 auf Hawaii als erster Weißer gelandet.[4] Er kartographierte fünf Inseln und benannte sie „Islas de Mesa” (Tisch-Inseln).

Am 20. Januar 1778 landete Kapitän James Cook erstmals in der 18 Waimea Bay der Insel Kauai auf Hawaii[5] und wurde von den Einheimischen als Gott „Lono“ gefeiert. Er verbrachte noch zwei Wochen auf den von ihm so genannten „Sandwich Islands“, segelte danach weiter Richtung Arktis und kehrte nach fast genau einem Jahr am 17. Januar 1779 diesmal an die Westküste der Hauptinsel zurück. Hier kam es zu Streitigkeiten wegen Diebstahls eines Kutters mit den Indigenen, die am 14. Februar 1779 während eines Kampfes in der 19 Kealakekua Bay zu seinem Tod führten.

Im Jahre 1790 eroberte König Kamehamea I. die Inseln Maui und Molokai und rief 1795 das Königreich Hawaii aus, das er weise im Umgang mit Einheimischen und Fremden regierte. 1810 war er Alleinherrscher über ganz Hawaii. Er wurde vom seinem Volk verehrt und sorgte für eine Dynastie. Nach seinem Tod 1819 folgte sein Sohn als Kamehamea II. Er musste mit ansehen, wie sich amerikanische Protestanten (1820), Katholiken (1827) und Mormonen (1830) missionarisch betätigten. Als dieser während einer Auslandsreise in England 1824 starb, folgte ihm als Kamehamea III. sein erst neunjähriger Sohn Kauike-Aouli.[6] Dieser erließ im Dezember 1827 erste Gesetze, im Oktober 1840 die erste Verfassung. 1854 folgte Kamehamea IV., danach 1863 Kamehamea V., der 1872 ohne Nachfolger blieb und die Dynastie beendete. 1874 folgte David Kalakaua, der 1875 ein Gegenseitigkeitsabkommen mit den USA schloss. Dadurch wuchs die Abhängigkeit Hawaiis von den USA. Am 4. Juli 1894 wurde die „Republik Hawaii“ ausgerufen, über dem 1 ʻIolani-Palast die amerikanische Flagge gehisst[7], und am 7. Juli 1898 die „Republik Hawaii“ durch die USA annektiert.

Am 7. Dezember 1941 kam es in 1 Pearl Harbor zu einem Überraschungsangriff der Japaner während des Zweiten Weltkriegs. Hawaii ist seit dem 21. August 1959 der 50. Bundesstaat der USA.

Regionen

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Karte
Karte von Hawaii

Hawaii wird in 5 Counties unterteilt:

Die Counties sind nicht auf eine einzelne Insel begrenzt. So gibt es auf Molokai das Kalawao- und das Maui-County.

Wichtige Orte

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Schutzgebiete

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Es gibt zwei Nationalparks und viele Schutzgebiete:

Nationalparks
Schutzgebiete

Unter anderem gibt es folgende Schutzgebiete:

Sprache

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Plumeria: oft Grundlage eines Lei (Blumenkranzes)

Reines Hawaiianisch, zur polynesischen Sprachfamilie gehörend, spricht heute kaum jemand mehr. Die älteren Bewohner sprechen oft 'Pidgin'. Dies ist eine Mischung zwischen Hawaiianisch und Englisch und für Englischsprachige nur sehr schwer bis überhaupt nicht verständlich. Der größte Teil der hawaiianischen Bevölkerung spricht jedoch reines amerikanisches Englisch.

Hawaiianisch als Sprache klingt sehr melodisch, da sie alle Vokale, aber nur sechs Konsonanten enthält. Auf jeden Konsonanten folgen ein oder mehrere Vokale. Typische, in der westlichen Welt bekannte hawaiianische Worte sind „Aloha“ (Gruß), „Hula“ (Tanz), „Waikiki“ („wai“ für Wasser und „kiki“ für sprudelnd) oder „lei“ (Blumenkette als Willkommensgruß). Hawaiianisch ist übrigens auch der Ursprung für den Begriff "Wiki" in Wikipedia: „wikiwiki“ heißt "schnell, schnell" und beschreibt, wie Webseiten auf einem Wiki geändert werden können.

Reisevorbereitung

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Ist Hawaii das einzige Reiseziel, so müssen sich Europäer auf eine lange Flugdauer einrichten. Meistens erfolgen die Flüge mit der Destination 2 Daniel K. Inouye International Airport (IATA: HNL) (Honlolulu), wobei ein Stopover meist über den Los Angeles International Airport (IATA: LAX) oder den San Francisco International Airport (IATA: SFO) erfolgt. Von Los Angeles beträgt die Flugzeit nach Honolulu 5 Stunden und 40 Minuten, von San Francisco 4 Stunden und 40 Minuten.

Das Klima ist tropisch, wobei es keine ausgesprochene Regenzeit gibt. Unterschieden wird deshalb eher zwischen Sommer (Mai bis September) und Winter (Oktober bis April). Die Temperaturen differieren je nach Höhenlage. 29–31°C im Sommer, 26–28°C im Winter. Die Wassertemperatur an der Oberfläche beträgt 24°C zwischen Februar und April und 28°C zwischen September und Oktober. Der meiste Regen fällt im Gebirge und häufig zwischen Oktober und März. Die Hurricane-Saison – wenn sie nicht ausfällt – findet zwischen Juni und November statt als Folge der hohen Wassertemperaturen zwischen September und Oktober. Durch die Nordostpassatwinde bedingt sind die dem Wind zugewandten Seiten der Inseln eher feucht und tropisch, die dem Wind abgewandten Seiten eher trocken geprägt.

Anreise

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Per Flugzeug von Europa mit Zwischenstopp (i.d.R. an der Westküste, je nach Fluggesellschaft), Reisezeit ca. 20 bis 25 Stunden.

Lokale Flughäfen auf den Inseln mit Passagierverkehr sind:

Diese Flughäfen können auch für Inselrundreisen (englisch: island-hopping) genutzt werden.

Die einzige Passagierfähre ist die Expeditions Lāna’i Passenger Ferry. Man fährt zwischen Maui und Lāna’i vom Pier vor dem Pioneer Inn in Lahaina (Maui) und dem Manele Harbor in Lāna’i City, Lāna’i. Die einstündige Fahrt kostet US-$ 30 für Erwachsene und US-$ 20 für Kinder (Stand: Jul 2023).

Sportsegler

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Das englisch: Visa Waiver für USA-Reisen gilt nicht, wenn man per Segeljacht einreist. Hier braucht man ein gewöhnliches Touristenvisum Kategorie B1 oder B2 bzw. für bezahlte Mannschaftsmitglieder C1/D. Man beachte auch, dass für Haustiere (Tollwut) und frische Lebensmittel sowie Pflanzen Sonderregeln gelten. In den meisten Häfen wird bei Ankunft eine hohe Abfallentsorgungsgebühr fällig.

Honokohau Small Boat Harbor

Als Einreisehäfen zugelassen sind:

  • 17 Honokohau Small Boat Harbor (Big Island),
  • 18 Nawiliwili Small Boat Harbor (Kaua’i),
  • 19 Maalaea Small Boat Harbor (Maui),
  • 20 Barbers Point Harbor (Oahu).

Weitergehende Informationen zu gebührenpflichtigen Ankern (“stay aboard fee” pro Person zzgl. “mooring fee”) erhält man von der englisch: DLNR Division of Boating and Ocean Recreation (DOBOR). Länger als 72 Stunden darf man um Oahu nicht ankern. Nihau Island darf nur mit Sondererlaubnis angelaufen werden. Kahoolawe Island, südlich Maui, war lange Schießplatz und darf wegen Munitionsresten nicht besucht werden. Die Midway Inseln und das Johnston Atoll sind generell “off limits,” Wake mit starken Beschränkungen. Gewisse Remote Islands sind Naturschutzgebiete, für die man vom US Fish and Wildlife Service in Honolulu nur mit legitimen Grund eine Genehmigung erhält: der Nordwesten der Inselgruppe mit Nihoa, Kure, Palmyra sowie die Howland, Baker und Jarvis Islands, die seit 1990 zu Hawaii gehören.

Mobilität

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Auf den Inseln reist man am einfachsten per Mietwagen, die an allen Flughäfen erhältlich sind. Die Automieten gehören zu den günstigsten der USA. Extrem teuer ist dagegen die Versicherung, weshalb die Buchung in der Regel von Deutschland aus erheblich günstiger ist.

Zwischen den Inseln per Flugzeug mit den lokalen Fluggesellschaften (Hawaiian Airlines, Go! Mokulele, Island Air). Verbindungen zwischen den größeren Städten mehrmals täglich (z.T. stündlich), zu kleineren Ortschaften zwei bis drei Verbindungen täglich.

Außer auf der Insel Oahu existiert praktisch kein öffentlicher Verkehr auf den Inseln. Als Tourist ist meist nur mit dem Auto eine vernünftige Fortbewegung möglich. Hierfür kann der nur auf Oahu befindliche Interstate H-1 (I1) genutzt werden.

Auf Oahu verkehren öffentliche Busse, mit denen die Insel umrundet werden kann. Sie verbinden unter anderem den Waikiki Beach, Hoholulu, Kailua Beach und weitere Strände, Shopping Center und Sehenswürdigkeiten wie Pearl Habour. Der Route führt direkt an diversen Stränden vorbei und verläuft streckenweise in unmittelbarer Nähe und gutem Ausblick zum Meer. Die Busse verkehren von ca. 08.00 Uhr morgens - 22.00 Uhr abends. Man verwendet zur Bezahlung Wertkarten, die an Lesegeräte zu halten sind. Die Einzelfahrt kostet US$ 3 mit einer Tagesobergrenze von US$ 7,50; die Wochenkarte US$ 30. (Stand: Jul 2023)

Sehenswürdigkeiten

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Big Island
  • Hawaiʻi Volcanoes National Park . ist ein absolutes Muss; es ist der südlichste Punkt der USA (inkl. Inseln): atemberaubend donnernde Wellen und etwas östlich eine kleine Bucht, an der man Olivin-Steinchen finden kann wie auf Lanzarote (El Golfo). Zum Park gehören die höchsten Berge von Hawaii: