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Iguaçu-Wasserfälle
BundesstaatParaná
Einwohnerzahl
Höhe180 m
Lagekarte von Argentinien
Lagekarte von Argentinien
Iguaçu-Wasserfälle

Die Iguaçu-Wasserfälle werden im Grenzgebiet von Brasilien und Argentinien vom Rio Iguaçu gebildet, bevor dieser in den Rio Paraná mündet.

Hintergrund

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Die Schreibweise ist entweder portugiesisch: Iguaçu oder spanisch: Iguazú. Das Wort „Iguaçu“ stammt aus der Sprache der indigenen Guaraní und setzt sich zusammen aus „igu“ für „Wasser“ und „açu“ für „groß“, also „große Wasser“. Die Wasserfälle sind hydrologisch die zweit größten der Welt und Teil von zwei Nationalparks in Brasilien und Argentinien. Verglichen mit den weltweit wichtigsten Wasserfällen sind sie die breitesten und zweit höchsten Wasserfälle:

FallhöheBreiteWassermenge
Niagarafälle55 m1.132 m2.832 m³/s
Iguaçu-Wasserfälle82 m2.700 m1.746 m³/s
Victoriafälle108 m1.737 m1.088 m³/s

In besonders starken Regenzeiten kann bei den Iguaçu-Wasserfällen die Wassermenge auf über 20.000 m³/s ansteigen; der Rekordwert liegt bei 41.500 m³/s, der von den anderen Wasserfällen nicht erreicht werden kann.

Sie liegen im Graben Foz do Iguaçu, der zwischen Brasilien und Argentinien verläuft. Nicht weit entfernt ist die Grenze nach Paraguay mit der Stadt Ciudad del Este, dort liegt das Wasserkraftwerk von Itaipu, das von Brasilien und Paraguay gemeinsam genutzt wird.

Geschichte

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Indigene Bewohner dieser Gegend waren die Guaraní, die auch von den ersten Entdeckern angetroffen wurden.

Als europäischer Entdecker der Iguaçu-Wasserfälle gilt der spanische Seefahrer Álvar Núñez Cabeza de Vaca (deutsch: „Kuhkopf“). Mit 250 Mann und indigenen Scouts trat er am 2. November 1541 an der Mündung des Rio Itapocu die beschwerliche Reise durch den Regenwald an. Am 31. Januar 1542 überquerte er mit seiner Mannschaft den Rio Piquiri und erreichte kurz danach die von indigenen Guaraní bewohnte Gegend der Wasserfälle.[1] Er selbst beschrieb die Ankunft an den Fällen: „Am letzten Tag des besagten Monats Januar kamen wir an einem Fluss namens Iguaçu an.“[2] Die Wasserfälle nannte er Saltos de Santa Maria.

Missionare der Jesuiten erreichten die Region im Jahre 1609 am Grenzort Guaíra , 1626 gründeten sie Santa Maria del Iguazú (heute Foz do Iguaçu)[3] durch den Jesuiten Boroa y Ruyer.

Ein Spanier namens Jesus Val lud 1898 Interessierte ein, um die Wasserfälle zu besichtigen. 1915 ließ Frederico Engels im Stadtzentrum von Foz do Iguaçu das „Hotel Brasil“ errichten, weil er Touristenpotenzial vermutete. Bereits 1916 erklärte die Regierung des Bundesstaates Paraná 1008 Hektar zum Schutzgebiet. 1922 entstand ein Hotel auf der argentinischen Seite. Hier wurde am 9. Oktober 1934 der 1 Parque Nacional del Iguazú gegründet. Der brasilianische Teil 2 Parque Nacional das Cataratas do Iguaçu wurde am 10. Januar 1939 zum Nationalpark erklärt. Im selben Jahr begann der Bau des feudalen Fünf-Sterne-Hotels im Stil der Kolonialzeit „Hotel das Cataratas“ („die Wasserfälle“), dessen Fertigstellung sich durch den Zweiten Weltkrieg verzögerte. Es wurde am 4. Oktober 1958 eingeweiht (damals 52 Zimmer) und 1971 bzw. 1982 durch zwei Flügel erweitert.

Am 29. November 1985 wurde die Freundschaftsbrücke eingeweiht; sie verbindet Brasilien und Paraguay. 1986 wurden beide Nationalparks als Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.

Klima, Flora uind Fauna

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Das Klima der Region ist ganzjährig feucht-subtropisch mit heißen, feuchten Sommern (Januar bis März) und kurzen, milden Wintern (Mai bis August). Es ist ganzjährig feucht und teilweise bewölkt. Die höchsten Temperaturen von über 40°C sind im Sommer zwischen Januar und März, wo auch der meiste Regen fällt. Regenschauern sind über das ganze Jahr relativ häufig, aber im Sommer nehmen sie zu. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit beträgt 80%, im Mai 86% und im Dezember 74%. In der Nähe der Wasserfälle liegt sie bei knapp 100%, wo eine bis zu 150m hohe Gicht die Sicht stark einschränkt.

Unter den etwa 120 Säugetierarten sind besonders die vorwitzigen und lustigen, in Menschennähe vorzufindenden Nasenbären (Guaraní: Coatis; Nasua Nasua) hervorzuheben. Es sind keine Bären, sondern sie gehören zur Familie der Marder und sind deshalb Raubtiere. Ferner sind in Wassernähe die Wasserschweine (Guaraní: Capybara) zu erwähnen, die größten Nagetiere. Im Regenwald hält sich der Jaguar auf. Es gibt 79 Reptilien-, 55 Amphibien- und 635 Schmetterlingsarten. Unter den 550 Vogelarten befindet sich der Halsbandsegler, der unterhalb der Wasserfälle in Felshöhlen nistet. Häufig zu beobachten sind auch die mit einem langen Schnabel versehenen Tukane (Pfefferfresser).

Es wachsen in der Region über 2000 Pflanzenarten, allein 250 Baumarten gibt es im Regenwald. Dieser beherrscht zu 90% die Nationalparks und beheimatet verschiedene Lianen und Epiphyten. Die seltene Araukarie (portugiesisch: pinheiro; Araucaria angustifolia) gibt es nur im Bundesstaat Paraná.

Geografie

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Allgemein ist bei Wasserfällen zu erwähnen, dass als Fallkante (oder Kamm) diejenige Stelle am Wasserfall bezeichnet wird, an der das Wasser des Flusses wegen des Gefälles in den Abgrund stürzt. Der Bereich oberhalb der Fallkante, wo das Wasser vom Fließen ins Fallen übergeht, ist die Kopfzone. Die Stelle, wo das Wasser aufprallt, nachdem es gefallen ist, wird als Prallzone bezeichnet. Die Entfernung zwischen der Kopf- und der Prallzone wird Fallhöhe genannt.

Der 1320km lange 3 Rio Iguaçu mündet im brasilianischen Bundesstaat Paraná bei der Stadt Foz do Iguaçu („Mündung des Iguaçu“) in den Rio Paraná. 28km zuvor muss der 4km breite Rio Iguaçu ein Gefälle überwinden – die Wasserfälle 4 Cataratas do Iguaçu . Durch die Felsen wird er auf eine Breite von 150 Metern verengt. Da der Rio Iguaçu in dieser Region der Grenzfluss zwischen Brasilien und Argentinien ist, müssen sich beide Staaten auch die Wasserfälle teilen. Je nach Wasserstand gibt es mindestens 160 (bei einer Wassermenge von 10.000 m³/s) und maximal 275 Einzelfälle (30.000 m³/s), die durch die Felslandschaft in ihrer Fließrichtung beeinflusst werden. Im Durchschnitt beträgt die Wassermenge 1746 m³/s. Unter den 275 Einzelfällen gibt es 20 große und 255 kleinere Fälle. Sie sind meist durch bewaldete Inseln voneinander getrennt und verteilen sich auf einer Strecke von 2,8km. Etwa 80% der Fälle gehören zu Argentinien, 20% zu Brasilien. Der brasilianische Nationalpark ist 1696,9km² groß, der argentinische mit 677km² wesentlich kleiner, bietet aber mehr Wasserfälle.

Reisevorbereitung

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Die Wasserfälle von Iguaçu werden kein eigenständiges Reiseziel sein, sondern Teil einer Brasilien-/Argentinien-Rundreise. Die Reisezeit ist ganzjährig, wobei es im Winter zwischen Mai und August wegen geringerer Regenfälle am günstigsten ist. Der Andrang ist ganzjährig groß, so dass es insbesondere auf den Stegen zu Warteschlangen kommen kann. Der Weg zu den Fällen ist leicht und bedarf keiner besonderen Fähigkeiten.

Anreise

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Die Wasserfälle von Iguaçu befinden sich abseits bedeutsamer Touristenzentren und liegen abgelegen im Regenwald. Deshalb kommt vorzugsweise die Anreise per Flugzeug in Betracht.

Flugzeug

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Der Touristenzug Tren ecológico de la Selva

In Brasilien gibt es den 1 Foz do Iguaçu International Airport (IATA: IGU) , der nahe der Stadt 1 Foz do Iguaçu liegt. Von hier aus führt die Avenida das Cataratas zu den Wasserfällen. In Argentinien führt vom 2 Cataratas del Iguazú International Airport (IATA: IGR) die Ruta Nacional RN12 nach 2 Puerto Iguazú .

Auto/Bus

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Von Foz do Iguaçu verläuft die Rodovia das Cataratas zu den Wasserfällen, in Puerto Iguazú die Ruta Nacional RN101. Mit Auto/Bus dauert die Fahrt in Brasilien vom Airport zur Stadt 14km (Bus R$ 5), in Argentinien 20km.

Zahlreiche Busunternehmen bieten sehr komfortable Busreisen von zahlreichen Städten aus Brasilien und Argentinien an. In manchen Bussen werden auch warme Gerichte serviert, alternativ halten die Busse an Rasthöfen mit einer recht großen Auswahl an Speisen. Busfahrten sind meist die günstigere Art der Anreise, jedoch lohnt sich ein Preisvergleich mit den brasilianischen Fluggesellschaften (je nach Saison/Auslastung kann auch das Flugticket günstiger sein) unter Berücksichtigung der Gesamtkosten (die Busfahrt nach Rio de Janeiro dauert beispielsweise ca. 24 Stunden, verpflegt man sich nur an den vergleichsweise teuren Rasthöfen, ist man allein für das Essen schnell bei dem Preis für ein günstiges Flugticket). Im Busverkehr gibt es mehrere Klassen, die Bezeichnungen sind nicht einheitlich. Semi-cama bezeichnet Busse mit Sitzen verstellbaren Rückenlehnen, auch bei einem argentinischen coche cama liegt die Neigung nur bei etwa 150°. Eine wirklich waagerechte Liegefläche, vergleichbar mit der first class auf Langstreckenflügen gibt es nur bei cama total oder cama premium. Vergleichbar mit im eurasischen Raum üblichen Schlaf- und Liegewagen der Eisenbahn sind diese Plätze mangels Bettwäsche und wegen der schlechteren Laufruhe trotzdem nicht. Ein Vorteil von cama total und cama premium ist die im Fahrpreis üblicherweise enthaltene Verpflegung, die während der Fahrt serviert wird. Es ist ausgesprochen ratsam, beim Fahrkartenkauf nachzufragen.

Die Anreise zum Busbahnhof in Puerto Iguazú (Argentinien) ist empfehlenswert, da dieser deutlich zentraler liegt als der in Foz do Iguaçu (Brasilien).

Eisenbahn

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Nur in Argentinien fährt der 250 Passagiere fassende Touristenzug 3 Tren ecológico de la Selva von der 4 Estación Central train station über den Zwischenhalt im Bahnhof 5 Cataratas train station zum Endbahnhof 6 Garganta del Diablo train station in den Nationalpark (7km). Der letzte Zug fährt um 15:30 Uhr, der letzte Zug zurück um 17:30 Uhr.

Sehenswürdigkeiten

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Karte
Karte von Iguaçu-Wasserfälle

Aus reisestrategischer Sicht wird zwischen Brasilien und Argentinien unterschieden. Reisende sollten sich zunächst einen Teil der Wasserfälle in einem der beiden Länder ansehen und danach im anderen Land. Wechselt man von Brasilien nach Argentinien oder umgekehrt, ist ein formaler Grenzübertritt in Foz do Iguaçu/Puerto Iguazú erforderlich. Die Grenzkontrollen sind scharf, weil hier ein reger Schmuggel durch Einheimische herrscht.

Brasilien

In Brasilien gibt es das Besucherzentrum 1 Centro de Visitantes - Parque Nacional das Cataratas do Iguaçu, das sich in der Nähe des Flughafens Foz do Iguaçu befindet. Von dort sind es 14km über die BR-469 bis zum direkt an den Fällen liegenden Hotel das Cataratas. Vom Hotel führt ein Fußweg zum erhöhten, mit einem Aufzug erreichbaren Aussichtspunkt 1 Mirante Foz do Iguaçu, von dem aus im Uhrzeigersinn zu sehen sind:

  • 5 Salto Santa María. über den 3,2km langen Foz do Iguaçu Lookout Trail erreichbar. Fallhöhe: 80m.
  • 6 Salto Floreano. alle Wasserfälle fallen über Basaltfelsen, Fallhöhe 60 bis 82m.
  • 7 Salto Unión. der tiefste Einschnitt in die Abbruchkante nach Süden, gleichzeitig die Grenze von Brasilien und Argentinien (deshalb der Name). Fallhöhe: 79m.
  • 8 Garganta do Diabo . („Teufelsschlund“) der 82m hohe Hauptfall auf der Grenze Brasilien/Argentinien, der in zwei Stufen steil abfällt. Er hat die Form eines Hufeisens mit einer Breite von etwa 150 Metern.
  • 2 Mirador Garganta Del Diablo. der von Brasilien aus sichtbare Ausblick am Ende des argentinischen Stegs auf die Hauptfälle.
Argentinien

Das argentinische Besucherzentrum 2 Centro de Visitantes bzw. die Bahnstation sind Ausgangspunkt für fünf Stege, die an die Einzelfälle führen. Der längste von insgesamt 4,5km (Hinweg) ist der Camino Peatonal Alternativo entlang der Eisenbahnstrecke bis zum Endbahnhof (2,3km) und von dort aus der 2,2km lange Circuito Garganta del Diablo bis zum „Teufelsschlund“ mit dem Aussichtspunkt Mirador Garganta del Diablo. Von ihm kann der Hauptfall beobachtet werden und unterwegs flussaufwärts folgende benannten Einzelfälle:

  • 9 Salto Mitre. Wasserfall auf argentinischer Seite, Fallhöhe 82m.
  • 10 Salto Belgrano. Wasserfall auf argentinischer Seite, Fallhöhe 64m.
  • 11 Salto Rivadavia. Wasserfall auf argentinischer Seite, Fallhöhe zwischen 60 und 80m.
  • 12 Salto Escondido. Wasserfall auf argentinischer Seite, Fallhöhe 64m. Hier ist der Abstand zwischen der oberen Stufe des Salto Escondido (15m) zur nächsten Stufe (49m) besonders groß, weswegen die zweite Stufe einen eigenen Namen hat:
    • 13 Saltos Tres Mosqueteros. („Wasserfälle der Drei Musketiere“) ist die zweite Stufe des oberen Salto Escondido. Die drei Einzelfälle sind nur bei geringerer Wassermenge erkennbar. Fallhöhe: 49m.

Ein weiterer Steg („Upper Trail“) führt an folgenden Wasserfällen vorbei:

  • 14 Salto Bossetti. Fallhöhe 80m.
  • 15 Salto Eva. der Steg hierhin hat die höchste Steigung aller Stege von 120 Metern.
  • 16 Salto Adán. benannt wie der vorherige Fall nach „Adam und Eva“.
  • 17 Salto Mbiguá. Fallhöhe 60m.
  • 18 Salto San Martín. mit einer Fallhöhe von 82 Metern erreicht er die Höhe des „Teufelsschlunds”.

Auf dem „Lower Trail“ können folgende Einzelfälle besichtigt werden:

  • 19 Salto Álvar Núñez. Fallhöhe 60m.
  • 20 Salto Lanusse. als einer der letzten Wasserfälle hat er einen sehr geringen Wasserdurchlauf.

Die Wasserfälle liegen auf einem Höhenniveau von 252m, jeder einzelne ist zwischen 40 und 80 Metern hoch, der höchste ist der „Teufelsschlund“ in Brasilien mit 82 Metern. Die ausschließlich in Argentinien befindlichen langen Stege sind sicher, aber rutschig und touristisch stark frequentiert.

Sehenswert sind zwei länderverbindende Brücken. 1 Puente Internacional de la Integración, Ponte Internacional da Integração; Freundschaftsbrücke ) (762m lang, Spannweite 600m, eingeweiht am 27. März 1965) über den Rio Paraná zwischen Foz do Iguaçu (Brasilien) und 3 Ciudad del Este (Paraguay) und die 2 Tancredo Neves Bridge (489m lang, Spannweite 220m, eingeweiht am 29. November 1985) über den Rio Iguaçu zwischen Foz do Iguaçu (Brasilien) und Puerto Iguazú (Argentinien).

Bilder

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Gebühren

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Für den brasilianischen Nationalpark zahlen Ausländer R$ 49,20 Eintrittsgebühren pro Person (etwa US-$ 9). In Argentinien liegen die Eintrittsgebühren bei AR$ 45000 pro Person (etwa US-$ 44). Wer beide Parks besucht, muss auch beide Eintrittsgebühren entrichten. Für Gäste des Sheraton-Hotels ist der Eintritt im Zimmerpreis enthalten.

Die Gebühren für Mercosur-Bürger sind deutlich geringer, für Bewohner der Region ist der Eintritt frei. Wer ein Visum für eines der Länder hat, sollte es vorzeigen, da das häufig schon für eine Vergünstigung ausreicht. Wer die argentinische Seite noch einmal besuchen möchte, sollte sich beim Verlassen einen Stempel auf seine Eintrittskarte geben lassen, um am nächsten Tag 50% Rabatt zu erhalten. Die Kasse, an der das möglich ist, ist gekennzeichnet. Sie ist bis zur Schließung des Parks geöffnet. Die Fähre auf die Insel San Martín ist kostenlos, allerdings bestand diese Möglichkeit zwischen 2018 und 2020 nicht.

Mobilität

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Argentinien

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Vom Busbahnhof in Puerto Iguazú, Avenida Misiones/Ecke Avenida Córdoba, gibt es unzählige Busse, um zu den Wasserfällen zu kommen. Die Fahrt dauert ca. 40 min und kostet 330 Pesos pro Person in beide Richtungen. Die Busse fahren etwa alle 20 Minuten ab. Die Fahrkarten kauft man am Schalter direkt am Busbahnhof. Es besteht auch eine Linie zum Besucherzentrum der brasilianischen Seite etwa im Stundentakt. Wer diese Linie benutzen möchte, informiere sich vorher über die letzte Rückfahrt. Beide Linien verkehren im Busbahnhof von der Lokalverkehrsseite im Norden der Anlage, Zugang vom Zentralgebäude besteht nur über die Brücke über der Ausfahrseite.

Am Busbahnhof gibt es Shuttle-Busse zum Nationalpark. Die Gebühr von 5 Pesos kann entweder an einem Schalter im Busbahnhof entrichtet werden, oder direkt im Bus bezahlt werden. Außerdem gibt es einen Shuttle-Bus zum lokalen Busbahnhof in Foz do Iguacu (Brasilien, 3 Reais/ 6 Pesos).

Brasilien

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Es gibt in Foz do Iguaçu zwei Busbahnhöfe, den Fernbusbahnhof (für Busse aus anderen Städten, z. B. Rio oder São Paulo) und den lokalen Busbahnhof (Terminal de Omnibus). Alle Stadtbusse halten am Terminal de Omnibus. Auch der Fernbusbahnhof lässt sich mit einem Stadtbus (ca. 25 min) vom lokalen Busbahnhof erreichen.

Vom lokalen Busbahnhof gibt es eine halbstündliche Verbindung mit der Linie 120 direkt über den Flughafen zum Besucherzentrum des Nationalparks. Im Park selbst fahren Gratis-Shuttlebusse.

Lohnenswert in der Umgebung ist auch der Itaipu-Staudamm (Itaipu Binacional), der sich ebenfalls über den lokalen Busbahnhof erreichen lässt.

Die Busse aus Argentinien halten allerdings gegenüber vom lokalen Busbahnof. Die Busse nach Puerto Iguazú (Argentinien) fahren hinter dem lokalen Busbahnhof ab. Wer schnell genug reagiert, kann sie aber auch stets von der Straße heranwinken. Diese Shuttlebusse haben ein Schild im Fenster "Argentinia" oder "Brasil", je nachdem, wohin sie fahren.

Grenzübergang

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Am argentinischen Kontrollpunkt müssen die Fahrgäste aussteigen und nach den Formalitäten wieder in denselben Bus einsteigen. Das betrifft nicht-Mercosur-Staatsangehörige auch dann, wenn sie mit eigenem oder Mietfahrzeug unterwegs sind. Der Grenzübergang ist mit dem Fahrrad passierbar.

Am brasilianischen Kontrollpunkt werden Reisende, die keine argentinische Staatsangehörigkeit haben, aufgefordert, den Bus zu verlassen um die gewöhnlichen Einreiseformalitäten zu erledigen. Auch hier warten Busse auf die Reisenden.

Ausflüge

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Ein Hubschrauberflug bringt auf brasilianischer Seite die beste Übersicht über die weit verstreuten, vom Boden aus teilweise nicht einsehbaren Wasserfälle. Zehn Minuten mit Helisul (Abflug und Landung: 7 Helisul Cataratas) kosten R$ 255. Der nur von Brasilien aus mögliche Rundflug wird aus Umweltgründen kritisiert, weil der Lärm die Tierwelt erschreckt.

Safaris in den Regenwald mit 90% Luftfeuchtigkeit sind möglich. Jeep-Touren in den Urwald werden auf der argentinischen Seite organisiert angeboten. Wandern auf mehreren Wanderwegen in Brasilien und Argentinien. Der argentinische endet auf einem Steg, von dem aus 14 Einzelfälle bewundert werden können.

Schlauchbootfahrten führen von argentinischer Seite stromaufwärts durch immer stärker werdende Strömung und Gicht bis nah an die Wasserfälle heran.

Im brasilianischen 21 Parque das Aves können einheimische Vogelarten wie die drei Ara-Arten, Tukane, Scharlachibis oder der Jabiru-Storch besichtigt werden.

Der Staudamm 3 Itaipú an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay ist nach dem Drei-Schluchten-Damm der zweitgrößte Damm der Welt. Er zählt zu den modernen Weltwundern und erzeugt ca. 90% von Paraguays Strom und 25% von Brasilien, wobei Paraguay nur ca 7% des produzierten Stroms benötigt. Etwa jede Stunde (teils öfter) findet sowohl von Paraguay als auch von Brasilien aus eine Panorama-Tour mit dem Bus statt, wo man den Staudamm von außen besichtigen kann und zweimal über die Staumauer (einmal unten an den Einlässen zu den Turbinen und einmal oben über die Dammkrone zurück) fährt. Darüber hinaus gibt es von Brasilien aus zwei- bis dreimal am Tag auch eine "technische Tour" über mehrere Stunden, wo man auch das Innenleben des Staudamms besichtigen kann. Am Stausee gibt es auch einige Badestrände, die Abkühlung von der schwülen Hitze versprechen. Der Strand an der Costanera de Hernandarias nördlich von Ciudad del Este ist montags geschlossen.

Zeitplan

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Um die Wasserfälle vollständig zu erkunden, benötigt man bis zu drei Tagen. Wer nur einen Tag zur Verfügung hat, sollte auf jeden Fall die argentinische Seite besuchen.

Wer zwei Tage Zeit hat, kann an einem Tag die brasilianische Seite anschauen und eine Dammführung machen. Am zweiten kann man sich die argentinische Seite anschauen. Man sollte berücksichtigen, dass die letzte Fahrt der Fähre zur Insel San Martín um 15:30 Uhr abfährt. Der letzte Zug zur Garganta del Diablo fährt um 16:00 Uhr. Letzter Zugang zum Sendero Macuco (sofern geöffnet) 15:00 Uhr. Der Nationalpark schließt um 18:00 Uhr.

Küche

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In den Orten Foz do Iguacu und Puerto Iguacú gibt es zahlreiche Restaurants sowie Snackbars. In den Nationalparks gibt es vereinzelte Gelegenheiten, Snacks oder Mahlzeiten einzunehmen, allerdings zu höheren Preisen.

Unterkunft

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In Brasilien befindet sich das Luxushotel 1 Belmond Hotel das Cataratas (193 Zimmer) direkt an den Wasserfällen. In Foz do Iguaçu gibt es der Webseite Booking.com zufolge 722 Unterkünfte aller Kategorien. Das Luxus-Pendant in Argentinien ist das 2 Hotel Gran Meliá Iguazú (183 Zimmer). In Puerto Iguazú sind 561 Unterkünfte registriert.

  • 3 Sheraton Iguazú Resort & Spa, Parque Nacional Iguazú, Iguazu, 3370 Argentina. Preis: Zimmer ab ca. 180 EUR/Nacht.
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Übliche Buchungsportale funktionieren, europäische Besucher sollten jedoch bedenken, dass Mobilfunkverträge aus dem EU-Raum keine Datenverbindungen beinhalten und Tagesdatenpakete bei sehr magerem Volumen unverhältnismäßig teuer sind. Nahezu jede Unterkunft bietet aber WLAN.

Sicherheit

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Im Gegensatz zu den Großstädten Südamerikas ist Iguaçu ein verschlafenes Nest und relativ sicher. Organisierte Kriminalität existiert nicht wirklich. Direkt an den Wasserfällen sollte man auf seine Taschen und Geldbeutel achten - Rucksäcke immer vorne tragen. Wer nach Ciudad del Este in Paraguay zum Einkaufen fährt (technische Geräte kosten dort halb so viel wie in Argentinien), muss aufpassen, dass ihm keine Fälschung angedreht wird. Wer wieder nach Argentinien zurückreisen will, darf pro Person nur Produkte im Wert von 300 US$ einführen. Die gewieften Geschäftsleute in Paraguay umgehen diese Hürde, indem sie die Produkte direkt ins Hotel liefern (natürlich erst nach der Bezahlung). Ohne Guide oder vertrauenswürdigem Taxifahrer sollten Sie diese Praxis keinesfalls wagen.

Die Luftfeuchtigkeit ist in den Fällen so hoch, dass jegliche Kleidung innerhalb von Minuten nass wird, Kamera-Ausrüstung ist entsprechend zu schützen. Die mit Geländer versehenen Stege sind sehr rutschig.

Literatur

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  • Nicolas Stockmann/Werner Rudhart u.a., Stefan Loose Reiseführer E-Book Brasilien, MairDumont, 2024; ISBN 978-3616035178.
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Einzelnachweise

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