Tsavo-West-Nationalpark | |
Fläche: 9.065 km² |
Tsavo-West-Nationalpark | |
Provinz | Kenia |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
![]() ![]() Tsavo-West-Nationalpark |
Der Tsavo-West-Nationalpark ist ein 9.065 km² großer Nationalpark im Südwesten Kenias.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Wort „Tsavo“ bedeutet in der Swahili-Sprache „blutrot“, womit die in der Gegend vorherrschenden rötlichen Lateritböden (lateinisch later, „Ziegelstein“) gemeint sind. Pendant ist der größere Tsavo-East-Nationalpark, die beide durch die Mombasa Road und die parallel verlaufende Eisenbahnstrecke voneinander getrennt sind.
Geschichte
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Möglicherweise bereits vor 700 vor Christus erreichten einige Swahili-Händler die Gegend des heutigen Parks, fürchteten sich aber vor der harten Wildnis (Swahili „nyika“). Die nomadischen Maasai nutzten diese Region als Viehweide und Tränke, zogen aber nach dem Abgrasen weiter.
Für den Bau der Mombasa-Uganda-Eisenbahn zum Viktoriasee ab dem 5. August 1896 in Mombasa holte die britische Kolonialmacht Inder nach Tsavo, die in weit verstreut stehenden Zelten übernachten mussten und schwerlich mit den widrigen Bedingungen zurechtkamen. Als zwischen März und Dezember 1898 mindestens 135 Arbeiter (darunter 28 Inder) beim Bau der 1 Eisenbahnbrücke über den Tsavo River von Löwen getötet wurden, stellte man die Gleisbauarbeiten kurzfristig ein.[1] Der für die Überwachung des Eisenbahnbaus ab 1. März 1898 eingesetzte Autor und Großwildjäger John Henry Patterson tötete beide Löwen am 9. und 29. Dezember 1898. Die Stelle wird heute noch Man Eater’s Point („Stelle der Menschenfresser“) genannt. Die gesamte Eisenbahn-Strecke konnte erst am 20. Dezember 1901 in Betrieb genommen werden.[2]
Der adlige Großwildjäger Denys Finch Hatton (1887-1931) war der Liebhaber von der Buchautorin und Farmerin Karen Blixen aus dem Buch (1937) und Film (1985) „Jenseits von Afrika“. Er beschrieb im Juli 1929, wie er seine Großwildjagd vom Auto aus betrieb.[3] Am 14. Mai 1931 startete er mit seinem Kleinflugzeug von 1 Voi aus zu einem Erkundungsflug, um Elefanten zu sichten. Der Motor versagte, er kam mit seinem Helfer beim Absturz in Tsavo-West ums Leben. Sein 2 Grab befindet sich, wie im Buch und Film erzählt, auf den Ngong-Hügeln nahe Nairobi.[4]
Noch unter der britischen Kolonialverwaltung wurde am 1. April 1948 der Tsavo-East-Nationalpark gegründet, der im Mai 1949 in einen West- und einen Ostteil aufgeteilt wurde.[5]
Klima, Flora und Fauna
[Bearbeiten]Der Nationalpark liegt nahe am Äquator und damit in den inneren Tropen. Das Klima ist als semi-arid einzustufen. Die Trockenzeit beginnt im Juni und dauert bis Oktober, während der am Tag die Temperaturen auf bis zu 40 °C steigen. Die Nachttemperaturen sinken selten unter 18 °C. Die große Regenzeit ist zwischen März und Mai, die kleine zwischen Oktober und November, doch bleiben häufig die Regenfälle aus. Im Januar und Februar kann es trockener sein bei Temperaturen um 35 °C am Tag und 20 °C in der Nacht. April und Mai können zu Überschwemmungen führen und sind mit hoher Luftfeuchtigkeit verbunden. Während der Regenzeiten können die Regenfälle die Pisten in Tsavo-West unpassierbar machen.
Im Nationalpark gibt es über 60 Sägetierarten, darunter alle afrikanischen Charaktertiere der Savanne wie die „Big Five“ (Elefant, Kaffernbüffel, Leopard, Löwe und Nashorn), mindestens 40 Antilopenarten (Gazellen, Kudus), Affen (Pavian, Südliche Grüne Meerkatze), Flusspferde, Geparden, Giraffen, Gnus, Hyänen, Krokodile, Schakale, Warzenschweine und Zebras in großen Populationen. Über 500 Vogelarten wurden gezählt, darunter Flamingos, Kronenkraniche, Löffler oder Strauße. Zu den Vogelarten gehören auch die 47 Raubvogelarten wie Fischadler, Geier, Marabus oder Sekretärvögel. Die mehr als 12000 Elefanten sind sehr ortstreu und verlassen den Park nur an den Rändern. Im Westen gibt es Kontakte mit den Artgenossen aus dem Amboseli-Nationalpark, die Gruppen trennen sich jedoch immer wieder. Gelegentlich kommen Artgenossen von den Hängen des Kilimanjaro in den Nationalpark.
Unter den mehr als 1000 Pflanzenarten befinden sich als Baumarten unter anderem die Schirmakazien, Baobabs und Leberwurstbäume. In der Grassavanne herrscht das Spinifex-Gras vor. Der nördlich benachbarte Chyulu Hills National Park und Tsavo-West werden durch das weltweit längste Lava-Feld, das 1 Yatta Plateau, durchzogen. Weite Dornbuschsavanne, erloschene Vulkankegel und graue bis schwarze Lavafelder prägen die Landschaft. Der rötliche Laterit-Boden ist auch die Grundlage für die Schotterpisten. Diese Färbung nimmt auch die Haut der Elefanten an, die sich hiermit „duschen“.
Reisevorbereitung
[Bearbeiten]Die beste Reisezeit liegt zwischen Juni und Oktober. Dann sind die meisten Pisten im Park staubig-trocken und erleichtern Safaris, zumal die Tierwelt sich an den wenigen noch nicht ausgetrockneten Wasserstellen versammelt. Die im Park befindlichen Lodges müssen rechtzeitig vor Reiseantritt reserviert werden, da der Park während der Hauptsaison touristisch stark frequentiert wird. Von Bedeutung ist, ob man sich für eine geführte Safari oder für eine selbst organisierte Safari mit Mietwagen entscheidet. Geführte Safaris können in Nairobi oder Mombasa oder in den Park-Lodges vor Ort gebucht werden. Mietwagen – die wegen der Schotterpisten im Park ein Allradfahrzeug sein sollten – müssen wegen begrenzter Kapazitäten vor Reiseantritt reserviert werden. Solche Safaris sollten nur von geübten Off-road-Fahrern unternommen werden.
Anreise
[Bearbeiten]Per Kleinflugzeug kann die Anreise von Nairobi oder Mombasa aus zu 15 Landepisten im Park erfolgen. Hierzu zählen der 1 Finch-Hattons Airstrip, 2 Kamboyo Tsavo West airstrip, 3 Kilaguni Airport (IATA: ILU) , 4 Kishushe Airstrip, 5 Lake Jipe Arport, 6 Maktau airstrip oder 7 Ngulia Lodge Airport.
Die Anreise per Auto/Bus erfolgt über die asphaltierte, aber unfallträchtige Nairobi–Mombasa Road A109. Von Nairobi ist der Tsavo-West-Nationalpark 233 km, von Mombasa aus 251 km entfernt (jeweils bis Andei Andei).
Der Nationalpark verfügt über sechs Einfahrts-/Ausfahrtstore (englisch: gates):
Einfahrts- Ausfahrtstor | Straße | nächste Ortschaft |
---|---|---|
1 Mtito Andei Gate | Nairobi–Mombasa Road A109 | 2 Mtito Andei |
2 Chyulu Gate | C103 | 3 Tsavo |
3 Ziwani Gate | A23 | 4 Ziwani |
4 Mbuyuni Gate | A23 | 5 Taveta |
5 Maktau Gate | A23 | 6 Maktau |
6 Kasigau Gate | unbenannte Schotterpiste | Tansania oder 7 Maungu |
Am bequemsten ist allgemein das Mtito Andei Gate, von Voi aus das Maktau Gate und Tsavo Gate, von Tansania aus das Mbuyuni Gate, vom Amboseli-Nationalpark das Chyulu Gate. Das letztere ermöglicht keine Zufahrt zum nördlich gelegenen Chyulu Hills National Park.
Streckenverlauf
[Bearbeiten]Am repräsentativsten im 2 Tsavo-West-Nationalpark ist die Safari-Strecke zwischen dem Mtito Andei Gate und dem Ziwani Gate über 283 km.
Übersicht
[Bearbeiten]Die Parkstraße zwischen beiden Toren ist eine reine, nur für Allradfahrzeuge geeignete Schotterpiste.
geografischer Ort | Entfernung in km |
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Mtito Andei Gate | 0 |
Rhino Sanctuary | 54 |
Kilimanjaro Viewpoint | 61 |
Mzima Springs | 50 |
Ziwani Gate | 118 |
Gesamtstrecke | 283 |
Für die Gesamtstrecke von nur 283 km wird – wegen des Straßenzustands der Schotterpisten und längerer Erkundungsdauer – ein ganzer Tag benötigt. Auch aus diesem Grunde sollte eine der Lodges oder Campingplätze zwecks Übernachtung aufgesucht werden.
Einzelheiten
[Bearbeiten]- Vom Mtito Andei Gate bis zum Ziwani Gate (283 km)
- 7 Park Headquarters Mtito Andei (Kamboyo HQ). das Parkhauptquartier ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet.
- 8 Tsavo West Visitor Centre. das Besucherzentrum ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Der Parkeintritt wird durch Vorzeigen des eTickets gestattet. Karten über die Parkstraßen können erworben werden.
- 1 Rhino Sanctuary. die Aufzuchtsstation für Nashörner kann besichtigt werden, hierfür sind zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
- 4 Kalango Hill. 1121 m hoher Berg mit guter Aussicht.
- 2 Roaring Rocks Viewpoint. Anhöhe von 131 Metern mit einem Weitblick in westliche Richtung. Der Name deutet auf den unüberhörbaren Lärm von Zikaden hin.
- 3 Shetani Lava Flow. Ausblick auf die Lava-Felder, die von einem Vulkanausbruch im Jahre 1886 stammen. Shetani ist Swahili für „Teufel”, von „Satan“ abgeleitet.
- 4 Chaimu Crater Viewpoint. der Kraterrand liegt 894 m über dem Höhenniveau von rund 900 m.
- 5 Kilimanjaro Viewpoint. freier Ausblick auf den die Landschaft beherrschenden.
5 Mount Kilimanjaro (Kilimanjaro) mit 5895 Metern der höchste Berg Afrikas und der höchste freistehende Berg der Welt.
- 6 Mzima Springs. die artesischen Quellen bilden eine grüne Oase für Flusspferde inmitten der Trockensavanne.
- Weitere Sehenswürdigkeiten
- 7 Tsavo River mit 90 km Länge der wichtigste Fluss im Park. Er wird vom Schmelzwasser des Kilimanjaro gespeist und führt ganzjährig Wasser. Der Tsavo River wird überquert von der.
- 3 Tsavo River Bridge. einer Straßenbrücke der Nairobi–Mombasa Road.
- 9 Mount Kasigau 1580 m hoch.
- 6 Poacher's Lookout. Der „Ausblick des Wilderers” ermöglicht einen Weitblick über den Park bis zum Kilimandjaro. Hier sollen Wilderer nach Nashörnern Ausschau gehalten haben.
- 1 Lava Hill Trailhead. Wanderweg zum Lava Hill mit schwarzen Lavafeldern.
- 10 Wanjala Hill. 99 m hoch auf einem Höhenniveau von 969 Metern.
- 11 Maktau Hill. 1410 m hoch.
- 12 Lake Jipe. ein 19 km langer Kratersee mit einer Fläche von 28 km², geteilt zwischen Kenia und Tansaniea.
- 13 Lake Challa. 3 km langer Kratersee, mit einer Fläche von 4,2 km², ebenfalls geteilt zwischen Kenia und Tansania.
- 4 Festung Kichwa Tembo. (Swahili „Kopf des Elefanten“), eine Gedenkstätte des Ersten Weltkriegs, heute mit einem Campingplatz verbunden.
- 5 Festung Mzima. Gedenkstätte des Ersten Weltkriegs.
Bilder
[Bearbeiten]- Der Tsavo River im in Tsavo-West-Nationalpark
- Mount Kasigau
- Der majestätische Kilimandjaro
- Morgendlicher Blick von der Kilaguni Lodge auf das Wasserloch
- Wasserloch der Kilaguni Lodge mit Marabus
- Rötlich gefärbte Elefanten an der Schotterpiste
- Löwin in Tsavo-West
- Seltener Leopard
- Ein Strauß in der Savanne
- Die Shetani Lava Flow mit den Chyulu Hills im Hintergrund
Gebühren
[Bearbeiten]Die Eintrittsgebühren betragen für erwachsene Bürger mit Wohnsitz außerhalb der Ostafrikanischen Gemeinschaft US-$ 52.
In allen Nationalparks Kenias ist seit August 2023 keine Barzahlung am Eingang mehr möglich. Eintrittsgebühren müssen ausschließlich über die offizielle Regierungsplattform eCitizen bezahlt werden. Andere Zahlungsmethoden wie Barzahlung, Kreditkarten oder mobile Zahlungen direkt am Gate werden nicht akzeptiert. Um Zugang zu den Nationalparks zu erhalten, müssen Besucher im Voraus ein eCitizen-Konto einrichten und die Eintrittsgebühren online bezahlen. Akzeptierte Zahlungsmethoden auf der Plattform sind M-Pesa, Airtel Money sowie Kredit- und Debitkarten. Nach erfolgreicher Zahlung erhält man ein elektronisches Ticket (E-Ticket), das man am Parkeingang vorzeigen muss.
Es ist ratsam, die Eintrittsgebühren mindestens einen Tag vor dem geplanten Besuch zu bezahlen, um mögliche technische Probleme oder Verzögerungen zu vermeiden. In der Vergangenheit kam es zu Systemausfällen, die dazu führten, dass Touristen ohne vorherige Online-Zahlung keinen Zugang zu den Parks erhielten.
Unterkunft
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Die Größe des Parks, die teilweise schwierigen Schotterpisten und die Tierbeobachtungen erfordern für Safaris viel Zeit. Wer für Tierbeobachtungen angemessene Zeit einplant, der sollte entweder die parkeigenen Lodges oder die an seinen Parkgrenzen vorhandenen Lodges für drei bis vier Übernachtungen reservieren.
Lodges
[Bearbeiten]Die legendäre 1 Kilaguni Serena Safari Lodge (Kilaguni, „junges Nashorn“) wurde 1962 eröffnet und ist die älteste Lodge Kenias (51 Zimmer, 4 Suiten). Ihre nachts beleuchtete Wasserstelle ist eine der meist fotografierten Objekte Ostafrikas. Das 2 Severin Safari Camp verfügt über 27 Zimmer. Finch Hattons luxuriöse stationäre Zeltanlage 3 Finch Hattons Luxury Camp (17 Suites) im Stil der 1920er Jahre war Drehort für den erwähnten Kinofilm Jenseits von Afrika. Ferner sind zu nennen: 4 Kitani Safari Lodge (10 Zimmer), 5 Lake Jipe Safari Lodge (10 Zimmer), 6 Rhino Valley Lodge (12 Zimmer), 7 Lions Bluff Lodge (14 Zimmer) mit sehr schöner 360-Grad-Rundumsicht vom Camp aus, in den Taita Hills gelegen, 8 Satao Camp (20 Zimmer) oder 9 Taita Hills Lodge (60 Zimmer).
Camping
[Bearbeiten]Unter anderem gibt es die 10 Kamboyo Campsite, 11 Voyager Ziwani Gate Campsite oder 12 Ziwani Tented Camp, letzteres nah an der tansanischen Grenze mit Blick auf den Kilimandjaro.
Mobilität
[Bearbeiten]Safaris, bei denen man mit sechs anderen Personen in einem Minivan untergebracht ist, sind günstiger als wenn man mit wenigen Insassen im Geländewagen unterwegs ist. Individualfahrten sind andererseits deutlich besser als Gruppenfahrten im engen Minivan. Wer mit eigenem 4WD in dem Park fahren will, ist gut beraten, am Eingang einen ortskundigen Führer mitzunehmen.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Der Hauptzweck einer Wildtiersafari besteht darin, wild lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. In der Regel werden Touren in Reisebüros gebucht, die Gruppenreisen mit Minibussen oder Jeeps in den Park organisieren. Es ist auch möglich, den Park auf eigene Faust zu besuchen. Man kann dann auch Führer (englisch: guides) an den Parkeingängen mieten, die dann im Mietfahrzeug mitfahren. Es sollte aber ein Geländewagen sein, mit dem man den Park befährt. PKWs liegen zu tief und berühren den welligen Straßenboden.
Versorgung
[Bearbeiten]Im Nationalpark gibt es kein Versorgungszentrum. Wer mit eigenem Mietwagen unterwegs ist, muss Proviant (Getränke und haltbare Speisen) und Benzin (Reservekanister) außerhalb des Parks kaufen.
Gesundheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Tropenkrankheiten
Impfungen gegen Cholera, Gelbfieber, Hepatitis A/B, Typhus oder Wundstarrkrampf sowie eine Malaria- und Dengue-Prophylaxe sind anzuraten oder Pflicht, hierüber geben Ärzte oder Gesundheitsämter Auskunft. Die nicht-medizinische Prophylaxe besteht im Tragen heller Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen sowie dem Schlaf unter Moskitonetzen. Der WHO-Grundsatz, nur gekochte, gebratene oder geschälte Speisen zu essen oder die Speisen nicht zu konsumieren (englisch: cook it, boil it, peel it or forget it) muss eingehalten werden. Die Reise erfordert eine robuste Gesundheit.
Kenia ist ein äquatoriales Land, das Zenitalsonne aufweist. Sonnenschutz durch Kleidung (Mützen, lange Ärmel und Hosen trotz der heißen Temperaturen) ist auch gleichzeitig ein Mückenschutz.
Sicherheit
[Bearbeiten]Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Kenia#Sicherheit
Die Zufahrtsstraßen zum Park (bis auf das Mtito Andei Gate und die Parkstraßen im Park sind schwierige Schotterpisten, bei denen die wetterabhängige Bodenqualität situativ für die Fahrsicherheit mit dem Allradfahrzeug auch während der Trockenzeit zu beachten ist. Während die rötlichen Lateritböden (englisch: laterite soil) tief getrocknet sind, speichern die lehmigen so genannten Schwarzerdeböden (englisch: black cotton soil) monatelang das Wasser und sind auch während der Trockenzeit gefürchtete Matschpisten. Letztere sind vorzugsweise in der Nähe der Wasserstellen zu finden, wo Tierbeobachtungen gut möglich sind. Beide Bodenarten weisen ein deutliches Wellblechprofil auf (englisch: corrugations), das die Fahrtgeschwindigkeit verlangsamt und die Insassen durchschüttelt. Bei häufig vorkommendem Wildwechsel ist an den Pistenrand zu fahren und gegebenenfalls anzuhalten, wobei ein Abstand von 30 Metern eingehalten werden sollte. Dabei ist das Auto so anzuhalten, dass bei einer plötzlichen Flucht vom Standort aus hindernisfrei gestartet werden kann. Einige Tierarten wie Elefanten, Flusspferde und Nashörner bleiben auch bei guter Tierkenntnis unberechenbar.
Literatur
[Bearbeiten]- Albrecht Hagemann, Kenia, ADAC-Verlag, 2003, S. 54 ff.; ISBN 978-3899056341.
Weblinks
[Bearbeiten]- Kenya Wildlife Service: Tsavo-West-National Park (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ John Henry Patterson, Die Menschenfresser von Tsavo, BoD - Books on Demand, 2019, S. 26 ff.
- ↑ Michael Mwenda Kithinji, Historical Dictionary of Kenya, Rowman & Littlefield Publishers, 2024, S. 357
- ↑ Denys Finch-Hatton, Hunting from Motorcars, in: The Times vom 3. Juli 1929, S. 17
- ↑ Tania Blixen, Jenseits von Afrika, Penguin-HighBridge, 2017, S. 293 ff.
- ↑ Emil Peters, Die renommiertesten Tierreservate und Zoos Afrikas, FlipFlop – BoD, 2024, S. 30