Vikos-Aoos-Nationalpark | |
Fläche | 126 km² |
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Der Vikos-Aoos-Nationalpark liegt im Norden der griechischen Provinz Epirus. Er ist einer der 3 Nationalparks im Pindos-Gebirge in einem Gebiet, das auch als Zagori bekannt ist.
Der Vikos-Aoos-Nationalpark beeindruckt seine Besucher mit der spektakulären Vikos-Schlucht, traditionellen Dörfern und einzigartigen Wandermöglichkeiten in unberührter Natur.
Hintergrund
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Durch den Park fließt der Fluss Aoos , er entspringt bei dem Dorf Vovousa an den Hängen des Tymfi-Massivs an der Grenze zur Region Westmakedonien. In ihn mündet bei Konitsa der Voidomatis , der in den Kalk des Pindus-Gebirges die spektakuläre Vikos-Schlucht gegraben hat. Der Aoos fließt dann nach Norden weiter, überschreitet die Grenze nach Albanien und mündet schließlich bei Vloe in die Adria.
Der Vikos-Aoos-Nationalpark, der Nationalpark Pindos (auch bekannt als Valia Kalda) und der Tzoumerka-Nationalpark (offiziell: Tzoumerka, Peristeri und Arachthos-Schlucht Nationalpark) liegen alle im gebirgigen Norden Griechenlands und zeichnen sich durch ihre wilde, unberührte Natur aus, unterscheiden sich jedoch in Landschaftsbild, Biodiversität und Charakter. Sie gehen beinahe ineinander über.
Der Vikos-Aoos-Nationalpark ist berühmt für die dramatische Vikos-Schlucht, eine der tiefsten der Welt, und zeichnet sich durch steile Kalksteinformationen, alpine Wiesen und dichte Wälder aus. Die Flüsse Vikos und Aoos durchziehen das Gebiet und bieten ein spektakuläres Panorama. Die Region ist vergleichsweise gut erschlossen, mit traditionellen Dörfern wie Papingo, die als Ausgangspunkt für Wanderungen dienen. Charakteristisch für den Park ist seine beeindruckende Geologie sowie die artenreiche Flora und Fauna, insbesondere endemische Pflanzen und Raubvögel.
Der Pindos-Nationalpark, weiter östlich gelegen, gilt als wilder und abgelegener. Er ist dichter bewaldet und stärker geprägt von subalpinen Nadelwäldern, tiefen Schluchten und reißenden Bächen. Die Valia Kalda ist das Herzstück des Parks, ein abgelegener, schwer zugänglicher Talkessel, in dem Braunbären, Wölfe und Luchse leben – Arten, die in Griechenland selten geworden sind. Die Natur hier wirkt ursprünglicher und unberührter, weshalb der Park eher ein Ziel für erfahrene Wanderer und Naturliebhaber ist.
Der Tzoumerka-Nationalpark schließlich liegt südlich der beiden anderen und ist durch eine raue Berglandschaft mit tiefen Schluchten, Wasserfällen und steilen Felswänden geprägt. Der Fluss Arachthos prägt die Region mit seinen beeindruckenden Schluchten und lädt zu Raftingtouren ein. Im Gegensatz zum Valia Kalda ist Tzoumerka leichter zugänglich, bietet aber dennoch eine wilde Atmosphäre mit einer Mischung aus alpinen und mediterranen Einflüssen. Traditionelle Dörfer und alte Klöster, wie das berühmte Kipina-Kloster, sind fester Bestandteil der Kulturlandschaft.
Geschichte
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Bereits in den 1970er-Jahren wurde das Gebiet rund um die Vikos-Schlucht und den Fluss Aoos unter Schutz gestellt, um die einzigartige Landschaft und die vielfältige Flora und Fauna zu bewahren. Die formelle Ausweisung als Nationalpark erfolgte im Jahr 1973, wodurch er zu einem der ersten Nationalparks des Landes wurde.
Das Gebiet war jedoch schon lange zuvor besiedelt und genutzt worden – vor allem von den Zagorioten, einer Volksgruppe, die sich durch ihre eigenständige Kultur, Architektur und Wirtschaftsweise auszeichnete. Ihre Dörfer, die sogenannten Zagoria, sind bis heute weitgehend erhalten geblieben und fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Während der osmanischen Herrschaft genossen die Dörfer weitgehende Autonomie. Dies führte zur Entwicklung einer eigenen Bildungs- und Handwerkstradition, die heute noch im kulturellen Erbe der Region sichtbar ist.
Nach der offiziellen Gründung des Parks konzentrierten sich die Schutzmaßnahmen zunächst auf die geologische Struktur der Vikos-Schlucht und den Lebensraum seltener Tierarten wie Geier, Steinadler und Wildziegen. Mit der Zeit weitete sich das Schutzkonzept unter dem Einfluss europäischer Naturschutzprogramme wie Natura 2000 auf das gesamte Ökosystem aus.
Heute gilt der Park nicht nur als bedeutendes Naturschutzgebiet, sondern auch als Beispiel für das Zusammenwirken von Naturschutz und sanftem Tourismus, bei dem lokale Gemeinschaften aktiv eingebunden sind.
Landschaft
[Bearbeiten]Das Landschaftsbild des Nationalparks wird von tiefen Schluchten wie der Vikos-Schlucht, steilen Kalksteinfelsen, dichten Wäldern, alpinen Wiesen, klaren Flüssen wie dem Aoos und traditionellen Steindörfern geprägt. All dies ist eingebettet in die dramatische Bergwelt des Pindos-Gebirges.
Zwischen der Vikos-Schlucht und der Aoos-Schlucht erhebt sich das Tymfi-Massiv (Teil der Unberührte Berge Griechenlands , dementsprechend variiert die Höhe von etwa 500 m bis zu den rund 2.400 m hohen Berggipfeln.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Die Pflanzenwelt variiert mit der Höhe. In den niederen Lagen findet man die in Griechenland auch sonst üblichen Hartlaubgewäche und Eichen, weiter oben schließen sich Buchenwälder an, und in den höheren Lagen dominieren Nadelgehölze, gemischt mit alpin anmutenden Wiesen.
In der recht dünn besiedelten Region konnten sich etliche bedrohte Tierarten halten. Es gibt seltene Vogelarten und Reptilien. An Säugetieren gibt es hier neben Gämsen und Wildkatzen auch Luchse und Wölfe, sogar einige wenige Braunbären haben hier ihren Lebensraum. Überhaupt gibt es im Pindus-Gebirge noch eine kleine Anzahl von frei lebenden Bären, man schätzt ihre Gesamtzahl auf 150. Ihre größte Bedrohung ist der Straßenverkehr.
Klima
[Bearbeiten]Jede der vier Jahreszeiten eignet sich für einen Besuch in der Region Zagori. Im Winter, niederschlagsreich und kalt, kann man den Anblick der einsamen verschneiten Dörfer genießen, der ihnen eine märchenhafte Atmosphäre und den Eindruck von Zeitlosigkeit verleiht. Geht man in dieser Zeit durch die Gassen der Dörfer, riecht man überall den typischen Geruch von Holzfeuern aus den Kaminen der Häusern und Tavernen, wo sich die Einheimischen und die wenigen Touristen treffen, um sich gesellig bei Wein und Tsipuro aufzuwärmen. Bereits Ende Februar beginnt der Schnee zu schmelzen. Im Frühjahr sind Spaziergänge entlang der Hochwasser führenden Flüsse und Bächen erlebnisreich, in denen das Wasser mit Eisschollen ungestüm fließt. Der Sommer ist, wie überall in Europa, die Jahreszeit, in der die meisten Touristen die Gegend besuchen. Das Wetter ist stabiler und warm genug für ein Bad in den eiskalten Flüssen oder Seen. Schließlich ist der Herbst auch eine gute Jahreszeit für einen Besuch. Das bunte Laub mit seinen leuchtenden Farben gibt der Landschaft eine bezaubernde Atmosphäre. Mit dem Vorrücken des Herbstes fallen die Blätter und bedecken die Wanderpfade mit einem dicken bunten Teppich
In der Woche um den 15. August ist die Hauptreisezeit der Griechen. Dann kann es in den Zagori-Dörfern unangenehm voll werden. Die Dörfer sind dann voll mit Autos und Parkplätze rar und Restaurants, Cafés überfüllt. Es ist also ratsam, Besuche in dieser Zeit nach Möglichkeit zu meiden!
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Vom kleinen Flughafen Ioannina (IATA: IOA) ; (erreichbar mit Linienflügen von Athen oder saisonalen Charterflügen aus Nordeuropa) sind es 35 km bis Monodendri im westlichen Zagori, 45 km bis Tsepelovo im Zentrum der Region, 55 km bis Papingo im Norden. Die Fahrt mit dem Auto dauert je nach konkretem Zielort zwischen 40 Minuten und einer Stunde.
Vom etwas größeren Flughafen Preveza (IATA: PVK) ; (saisonal Direktflüge aus Deutschland und Österreich) sind es ca. 150–160 km (über zwei Stunden mit dem Auto); vom Flughafen Korfu (IATA: CFU) ; (zahlreiche Verbindungen mit D/A/CH) 160–170 km (Fährüberfahrt erforderlich, insgesamt über drei Stunden Fahrt).
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Es gibt regelmäßige Busverbindungen mit KTEL Ioannina von Ioannina nach Zagori.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die meisten Besucher kommen mit dem Auto, da man nur so problemlos auch die etwas abgelegeneren Dörfer besuchen kann. Die beste Auswahl an Mietwagen hat man in Ioannina.
Mobilität
[Bearbeiten]Es gibt zwar auch öffentlichen Nahverkehr und ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, aber um die Gegend zu erkunden, braucht man dann viel Zeit. Wenn man viel in kurzer Zeit sehen möchte, ist ein Mietwagen ein Muss.
Nur wenige Ziele lassen sich direkt anfahren, sodass man nicht umhin kommt, auch zu wandern. Wenn man die Gegend wirklich erkunden möchte, ist eine gewisse körperliche Fitness erforderlich.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Ortschaften
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Die Zagori-Dörfer, auch Zagorochoria genannt, sind eine Gruppe traditioneller Bergdörfer. Sie liegen im Gebiet Zagori, das seinen Namen vom slawischen „za gora“ („hinter dem Berg“) hat. Die Dörfer zeichnen sich durch ihre abgelegene Lage, ihre einheitliche Steinarchitektur und ihre enge Verbindung zur Natur aus. Insgesamt gibt es etwa 46 dieser Dörfer, die sich auf drei geografische Zonen verteilen: Westliches, Zentrales und Östliches Zagori.
Charakteristisch für die Zagori-Dörfer sind die aus lokalem Schiefer und Kalkstein gebauten Häuser mit steinernen Dächern, die engen Kopfsteinpflasterwege und die kunstvollen Steinbogenbrücken, die Flüsse und Schluchten überspannen. Die Architektur folgt strengen, über Jahrhunderte hinweg bewahrten traditionellen Bauvorschriften. Die Siedlungen entstanden vor allem zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert, als die Region wirtschaftlich florierte und sich durch Handel, Bildung und eine gewisse politische Autonomie innerhalb des Osmanischen Reichs auszeichnete.
Viele dieser Dörfer, darunter Papingo, Monodendri, Dilofo und Koukouli, sind heute beliebte Ausgangspunkte für Wanderungen im Vikos-Aoos-Nationalpark, insbesondere zur berühmten Vikos-Schlucht. Trotz der zunehmenden touristischen Bedeutung ist es gelungen, den ursprünglichen Charakter der Dörfer weitgehend zu erhalten. Dies hat ihnen den Ruf eingebracht, zu den authentischsten und architektonisch wertvollsten Bergsiedlungen Griechenlands zu gehören.
Gemeindebezirk Zentraler Zagori
[Bearbeiten]- 2 Arísti (Αρίστη) Im Ort kreuzen sich die Zufahrtsstrassen nach Papingo und Vikos und eine Nebenstrasse nach Monodendri, weshalb es ein guter Ausgangspunkt für Zagori-Touren ist. Die Hauptattraktion des Dorfes ist das Kloster Panagia Spileotisas (16. Jahrhundert). Es liegt unterhalb des Dorfs in wunderbarer Lage nahe einer alten Steinbrücke aus osmanischer Zeit am Fluss Voidomati. Nahe der Kirche ist der Eingang zu einer interessanten Höhle.
- 3 Dílofo (Δίλοφο) Das Dorf (Höhe 880 m) ist am Fuße von zwei Hügeln amphitheatralisch gebaut. Das bekannte Hotel "Arhontiko Makropoulou" ist der Ausgangspunkt für Wanderungen zu den malerischen Kapellen des Dorfes. Ansonsten ist Dilofo noch sehr ursprünglich, touristische Infrastruktur fehlt fast vollständig.
- 4 Kaloutás (Καλουτάς) Das traditionelle Dorf ist bekannt für seine alten Kirchen, eine "must see" alte Steinbrücke mit drei Bögen und die Despotis-Quelle, die sich in der Nähe befindet. Auch das Kloster von Vivikou, 4,5 km N von Kaloutas ist einen Besuch wert.
- 5 Monodéndri (Μονοδένδρι Ιωαννίνων) (Μονοδένδρι) Eines der schönsten Dörfer der Gegend (1.060 m), komplett im traditionellen Stil gebaut mit Steinhäusern mit Steindächern und Straßen mit Steinpflaster. Es ist eine Hauptattraktion der Gegend und ein guter Platz, um Unterkunft in einem der traditionellen Hotels zu suchen. Mehrere Restaurants und Bäckereien bieten ihren Service an. Unbedingt sollte man zum Kloster Agia Paraskevi und zum Aussichtspunkt „Oxia“
- 6 Víkos (Βίκος) Das kleine traditionelle Dorf Vikos (Höhe 770 m) wird oft u. a. wegen seines guten Aussichtspunktes besucht, von dem man einen der besten Ausblicke auf die Vikos-Schlucht hat. Empfehlenswert ist auch eine Wanderung zu den Quellen des Flusses Voidomatis, die man vom Dorf aus in 30 Minuten entlang eines Wanderweges erreichen kann.
Gemeindebezirk Östlicher Zagori
[Bearbeiten]- 7 Trísteno (Τρίστενο) Ein wunderschönes Bergdorf (940 m ü. M) mit zahlreichen Wasserläufen, Quellen und einer Wassermühle aus dem 19. Jahrhundert: Sehenswert ist auch die Agios Georgios Kirche.
Gemeindebezirk Papingo
[Bearbeiten]- 8 Papingo (Πάπιγκο Ιωαννίνων) (Πάπιγκο) Das Dorf Papingo (960 m ü. M.) und das oberhalb gelegene Mikro Papingo sind sehr beliebte typische Zagoridörfer in einer fantastischen Berglandschaft. Beide haben schöne traditionelle Tavernen, Hotels und Pensionen. Die Grundschule in Papingo beherbergt das Natur- und Kulturinformationszentrum Zagori. Die beste Aussicht auf die Vikos-Schlucht bietet sich von der Taxiaches-Kirche in Mikro Papingo. Nicht versäumen sollte man ein Bad im Voidomatis Fluß, an der Brücke bevor man die Dörfer über eine enge Serpentinenstraße erreicht und in den Papingo Rock Pools, die zwischen den beiden Papigo Dörfern liegen.
Gemeindebezirk Tymfi
[Bearbeiten]- 9 Kípi (Κήποι) Das sehr beliebte traditionelle Dorf (Höhe 800 m) ist besonders sehenswert und der Ausgangspunkt zur Besichtigung der mehr als 5 spektakulären alten Steinbrücken mit einem bis drei Bögen. Die Brücken sind ausgeschildert und nahe der Straße und eine Hauptattraktion der Gegend, die man auf keinen Fall auslassen sollte.
- 10 Koukóuli (Κουκούλι) Ein Dorf im traditionellen Stil mit großen alten Villen und Brunnen von außergewöhnlicher schöner Architektur
- 11 Tsepélovo (Τσεπέλοβο) Ein traditionelles Dorf (1.080 m Höhe) mit einem malerischen kopfsteingepflasterten Dorfplatz. Ein Besuch Kirche von Aghios Nikolaos (18. Jahrhundert) ist lohnenswert.
- 12 Vrisochóri (Βρυσοχώρι) Ein traditionelles Dorf (940 m ü. M.) mit zahlreichen Quellen und Bächen, die durch das Dorf fließen.
Landschaft
[Bearbeiten]- 3 Papingo Rock Pools. Schön gelegene Pools zum Baden, aber weil es so einfach mit dem Auto zu erreichen ist, auch eines der überfülltesten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Im Hochsommer können sie trocken fallen.
- 4 Angastromeni Quellen. Nach dem Abstieg des Steinpfads und neben der schön gelegenen und sehenswerten Jungfrau Maria Kapelle sprudeln die Quellen von Voidomatis. Das türkisfarbene Wasser spiegelt den großen Felsen wider, der (wahrscheinlich) den Quellen den Namen gab. Darunter liegt ein Teich, in dem man in sehr kalten Wasser schwimmen kann.
- 5 Wasserfall von Iliochori. Ein steiler, 2 km langer Pfad führt vom Dorf hinunter zum Wasserfall. Ein lohnender Weg, der wunderbaren Natur wegen und im Sommer um im eiskalten Wasser zu baden.
- 6 Tymfi (Τύμφη, Gamila) Das Tymfi-Massiv mit dem höchsten Gipfel Gamila (2.497 m) ist Teil des Vikos-Aoos-Nationalpark und gehört zu den Naturschutzgebieten Unberührte Berge Griechenlands. Es ist ein beliebtes Wanderziel. Seine unteren Hänge sind mit Zedern-, Buchen- und Eichenwäldern bedeckt, die in den höheren Lagen von Kiefern und Tannen abgelöst werden. Seltene Säugetiere, darunter Fischotter, Wolf und Braunbär, und Vögel, wie der Steinadler und der Flussuferläufer, finden in der Region Unterschlupf, während seltene Amphibien die hochgelegenen Alpenseen bewohnen, von denen der größte, Drakolimni, über 2.000 m hoch liegt. Am besten Zugänglich ist die Region über Mikro Papingo und das 1 Mountain Refuge of Astraka & Timfi. Informationsmaterial zu den Wanderwegen ist in den Tourist-Informationen, z. B. in Konitsa erhältlich.
- Der stark ausgetretene Wanderweg beginnt am oberen Dorfrand und steigt recht steil durch den Wald auf. Nach ca. 1,5 Stunden zu Fuß geht der Wald in eine alpinen Vegetation über. Der Weg ist auch hier deutlich sichtbar und gut ausgetreten, was es schwierig macht, sich zu verirren. Nach etwa einer weiteren Stunde erreicht man die Berghütten. Auf der Hälfte des Weges gibt es einen Unterstand und Rastplatz, der auch vor Regen Schutz bietet. Man kann sich an 3 Quellen entlang des Weges erfrischen. Für diese erste Teilstrecke muss man ca. 950 Höhenmeter überwinden.
- Der zweite Teil des Weges führt von der Berghütte zum 3 km entfernten Dragolimni (Drachensee), wobei man in ca. einer Stunde Wanderung 250 Höhenmeter überwinden muss. Auch dieser Weg ist gut erkennbar. Wenn man den See erreicht hat, sollte man rechts den Gamila-Gipfel und geradeaus den Trapezitsa-Gipfel sehen; die Berge in der Ferne sind Smolikas und Vasilitsa.
- 7 Drakolimni. Es ist ein wunderschöner Gebirgssee auf 2100 m Höhe, der durch eine anspruchsvolle Wanderung von Papingo aus erreichbar ist. Der Weg dauert ca. 3 h vom Dorf bis zur Astraka-Hütte und weitere 1.30 Std. zum See. Der Weg zum See ist etwas einfacher als zur Hütte. Da es für einen Tag eine ziemlich lange Wanderung ist, ist es empfehlenswert, über Nacht in der Hütte zu bleiben. Die Aussicht an jedem Punkt des Weges ist atemberaubend.
- 8 Smolikas (Σμόλικας) Er ist der höchste Berg des Pindusgebirges mit 2.637 Metern über dem Meeresspiegel und nach dem Olymp der zweithöchste Berg Griechenlands und gehört zu den Naturschutzgebieten Unberührte Berge Griechenlands. In Smolikas gibt es zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die durch malerische Landschaften führen. Der bekannteste Weg ist der E6, der den Berg mit anderen Gipfeln der Region verbindet. Im Winter kann man in Smolikas Ski und Snowboard fahren. Informationsmaterial zu den Wanderwegen ist in den Tourist-Informationen, z. B. in Konitsa erhältlich.
- Es gibt drei Aufstiege auf den Berg :
- Von Norden (Agios Paraskevi) mit ca. 1.700 HM. Er wird eher selten gewählt.
- Von Osten (Samarina) mit ca. 1.500 HM. Der Wanderweg beginnt am Fußballplatz des Dorfes Samarina. Samarina liegt auf einer Höhe von über 1.400 m und ist damit das höchstgelegene Dorf Griechenlands. Mit seinen Steinhäusern ist es eines der schönsten Dörfer der Region. Der niedrig gelegene Teil des Weges ist gut markiert, während der Abschnitt durch die alpine Zone mit Metallstangen markiert ist. Die Gehzeit beträgt je nach Witterung ca. 7 Stunden.
- Von Süden (Palioselli oder Pades) mit ca. 1.600 HM. Der Weg von Süden ist der kürzeste und am meisten begangene. Hier befindet sich auch die 2 Smolikas Berghütte auf ca. 1.700 m Seehöhe, von der aus sich der Aufstieg auf angenehme 1.000 HM verkürzt. Die Hütte ist von Palioselli aus in ca. 1,5 h zu Fuß oder mit dem 4WD erreichbar. Die Hütte ist nur nach Voranmeldung geöffnet. Der Aufstieg von der Hütte zum Smolikas ist problemlos. Der Weg ist gut markiert und eigentlich nicht zu verfehlen. Zuerst geht es durch schönen Wald, dann über Felsen und steile Wiesen immer ohne Schwierigkeiten zum Gipfel hinauf. Auf halbem Weg kommt man am schön gelegenen Drachensee vorbei. Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route.
Brücken
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Um die rund 45 Dörfer der Zagoria trotz der unwegsamen Geländeverhältnisse miteinander zu verbinden, wurden im Laufe der Zeit mindestens ebenso viele Bogenbrücken errichtet. Die steinernen Bogenbrücken zählen zu den eindrucksvollsten kulturellen Sehenswürdigkeiten, da sie ein herausragendes Beispiel traditioneller Baukunst in einer abgelegenen Bergregion darstellen. Die bekanntesten von ihnen wurden im 18. und 19. Jahrhundert von lokalen Handwerkern errichtet und meist durch wohlhabende Händler oder Bürger aus der Region finanziert, die oft auch als Namensgeber fungierten.
- 1 Kokkoros-Brücke (Γέφυρα Κόκκορου, Noutsos-Brücke) ( nahe dem Dorf Koukouli. Sie liegt malerisch in einer engen Schlucht und beeindruckt durch ihren eleganten Bogen und die landschaftliche Einbettung.
- 2 Plakida-Brücke (Γεφύρι Καλογερικό, Kalogeriko-Brücke) Sie zeichnet die sich durch ihre drei Bögen aus – eine eher seltene Bauweise in der Region – und oft als eine der fotogensten Brücken Zagoris gilt.
- 3 Kapetan-Arkoudas-Brücke (Γεφύρι Καπετάν Αρκούδα) Sie ist zwar weniger bekannt, aber architektonisch ebenso interessant.
- 5 Lazaridis-Brücke (Γέφυρα Λαζαρίδη) in der Nähe von Kipi, die in einem landschaftlich besonders schönen Abschnitt liegt.
- 6 Konitsa-Brücke (Γεφύρι της Κόνιτσας) Die eindrucksvolle, einbogige Steinbrücke aus dem 19. Jahrhundert überspannt mit einer Spannweite von über 20 Metern den Fluss Aoos am Rande des Vikos-Aoos-Nationalparks. Sie gilt als architektonisches Meisterwerk der Epirus-Region und beeindruckt durch ihre elegante Bauweise sowie ihre malerische Lage am Eingang zur Aoos-Schlucht.
Aussichtspunkte
[Bearbeiten]- 1 Skalopatia Vradeto. Ein moderater Wanderweg von führt in sehr sehenswerter Umgebung 3 km vom Dorf Kapesovo hinauf bis zum Dorf Vradeto und 2 km weiter bis zum Aussichtspunkt Beloi. Wer die vielen Treppen und den felsigen Pfad nicht gehen will, kann von der Spitze des Berges in Vradeto aus nur einen Blick auf den ganzen Weg und den Fluß haben.
- 2 Beloi Aussichtspunkt. Wer in der Vikos Schlucht gewesen ist sollte unbedingt hier den Ausblick genießen. Die relativ kurze Wanderung von ca. 40 Minuten wird durch einen absolut phantastischen Ausblick auf die Schlucht belohnt. Der Weg ist gut ausgeschildert in Richtung Beloi. Am Anfang des Wegs in Vradeto ist ein kleines Hotel mit Terrasse, bei dem man sich nach der Wanderung stärken kann. Achtung: Der Weg bietet quasi keinen Schatten, also ausreichend Wasser mitnehmen.
- 3 Oxia Aussichtspunkt. Vom Parkplatz aus geht es über einen kleinen, gut gepflasterten Weg zur Aussichtsplattform mit fantastischer Aussicht auf die Vikos Schlucht.
Klöster
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Neben diesen hier genannten Highlights, gibt es eine ganze Reihe weiterer Klöster, Kirchen, Kapellen, die wegen ihrer Lage auch einen Besuch lohnen. Man sollte vor dem Start einer Wanderung auch an den Dresscode denken und etwas Passendes im Rucksack bei sich tragen.
- 1 Panagia Speleotissa Kloster. Der Weg vom Dorf Ag. Minas oder von einem Parkplatz an der Straße nach Papingo dorthin führt durch zauberhafte Wälder mit alten Bäumen und am Ende der Route erreichen man die schön gelegene alte Kirche und einen Fluss.
- 2 Kloster von Agia Paraskevi. die kleine Kirche bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Vikos Schlucht und gehört zu den Highlights der Gegend.
- 3 Kloster Panagia Stomiou (Ιερά Μονή Παναγίας Στομίου) Man erreicht das Kloster über einen ca. 5 km langen Wanderweg vorbei an herrlichen Aussichtspunkten. Start ist an der alten Brücke in Konitsa. Der Weg führt an der südlichen Flussseite entlang. Am Ende folgt der Anstieg zum Kloster, welches auf einem Berg innerhalb des Tals liegt. Nördlich des Flusses führt einen Klettersteig bis zu dem Berg. Vor dem Kloster gibt es eine Quelle, an der man seine Wasserflasche auffüllen kann. Öffentliche Toiletten sind ebenfalls verfügbar. Die Tür zum Kloster steht tagsüber für Besucher offen. Innerhalb des Klosters hat man in beide Richtungen eine Aussicht in das Tal bis hinunter zum Fluss.
- 4 Panagia Kapelle. Alte fotogene Kapelle im Flußtal. 30-45 min Fußweg vom Dorf Vikos aus. Bademöglichkeiten im Fluß.
Sonstiges
[Bearbeiten]- 7 Denkmal der Frauen von Zagori. Das Denkmal ist den Frauen des Pindos in Erinnerung an ihre Hilfe im Kampf gegen die einfallenden italienischen Truppen im Herbst 1940 gewidmet. Die Statue wurde 1993 errichtet und hat eine Höhe von 6 m. Frauen von Zagoria nahmen in den 40iger Jahren aktiv am Krieg teil, sowohl im Kampf, als auch an der Versorgung der griechischen Streitkräfte im Kampf gegen die faschistische Invasion, die versuchte, Metsovo durch das Aoos-Tal zu erreichen.
Aktivitäten
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- Wandern – Es gibt ein ausgedehntes Netzwerk an Wanderwegen durch diese atemberaubende Landschaft.
- Rafting – Ausgangspunkt der Rafting-Fans ist die Voidomatis-Brücke zwischen den Dörfern Zagori, Aristi und Papigo
- Touring Ski
- Reiten
- Mountain biking – wegen der steilen Berge nur für durchtrainierte Fahrer.
- Canyoning – sehr beliebt im Sommer.
- Baden: in den Papingo Rock Pools oder im eiskalten Wasser des Flusses Voidomatis
Einkaufen
[Bearbeiten]Der einzige Geldautomat der Region befindet sich in 1 Monodéndri. Einen weiteren in naher Umgebung der Region findet man in 2 Kalpaki.
Dinge des täglichen Bedarfs kann man in den Supermärkten der Orte einkaufen. Für größere Einkäufe lohnt der Weg nach Ioannina.
Unterkunft
[Bearbeiten]Es gibt eine große Auswahl an Unterkünften aller Kategorien. Am besten orientiert man sich an einem zentralen Ort, von dem aus man gut zu den Attraktionen gelangt. Empfehlenswert ist es, einen der größeren Orte auszuwählen (Monodendri, Papingo, Kipi), da es dort auch ein wenig Nachtleben gibt.
Küche
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An Restaurants herrscht kein Mangel in dieser touristischen Gegend. Eine Spezialität der Gegend sind die Pittas (Pasteten), gefüllt mit Käse (Tiropita), Spinat (Spanakopita), Wildgemüse (Hortopita), Kürbis (Kolokothopita - süß oder salzig) oder Spinat und Fetakäse (Tirospanakopita). Besonders schmackhaft ist das Ziegen- und Schafsfleisch der Gegend, da die Tiere frei weiden und viele verschiedene Gräser und Kräuter fressen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Etwas Nachleben gibt es nur in den größeren, von Touristen mehr frequentierten Dörfern, wie Monodendri, Papingo, Kipi. Aber auch hier bedeutet Nachtleben mehr oder weniger ein gutes Essen in einem Restaurant oder Hotel zu genießen oder in einem Kafeneion (einfache Dorfschänke) die Weine aus der Region und den Zipouro, einen Tresterschnaps, zu probieren. Während der Weinproduktion fällt der Trester nach dem Pressen der Trauben als Abfallprodukt an, der dann fermentiert und destilliert wird. Je öfter destilliert wird, desto besser ist der Schnaps. Standard ist eine 2-fache Destillation. Dies nennt sich dann Zipouro (auch Raki oder Tsikoudia). Wenn der Destillation Anis oder Fenchel hinzugefügt wird, schmeckt der Zipouro wie Ouzo. In der Zagori Region wird normalerweise kein Anis hinzugefügt und der Geschmack ist rein. In Italien nennt man diesen Tresterbrand Grappa.
Sicherheit
[Bearbeiten]Wie in ganz Griechenland, ist auch hier Kriminalität kaum vorhanden. Die einzige wirkliche Gefahr geht von der wilden Natur mit ihren steilen Abhängen und einsamen Wäldern aus, in denen ein verletzter Wanderer nicht sofort gefunden werden kann. Es ist empfehlenswert, jemanden darüber zu informieren, wenn man einen abgelegenen Wanderweg gehen möchte. Nicht überall ist der Mobilfunkempfang so gut, dass man im Notfall Hilfe holen kann.
Gesundheit
[Bearbeiten]Das nächstgelegene Krankenhaus ist in Ioannina.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Mit Englisch und oft auch Deutsch kommt man problemlos in allen touristischen Orten zurecht. In abgelegenen Dörfern sprechen zumindest die Jugendlichen etwas Englisch.
Ein Problem für den Tourismus sind die unsicheren Wetterverhältnisse. Aufgrund des Gebirgsklimas muß man öfter mit Regen und niedrigen Temperaturen rechnen. Viele Besucher, die Griechenland nur von den heißen sonnigen Stränden kennen, erwarten das nicht. Die regensicherste Zeit ist von Ende Juni bis Mitte August. Dann sind die Temperaturen auch hoch genug für sommerliche Kleidung.
Ausflüge
[Bearbeiten]Ein Muß für jeden Besucher des Zagori sollte ein Ausflug nach Ioannina sein und Dodoni. Es ist empfehlenswert wenigstens eine Übernachtung dort einzuplanen. Auch Metsovo lohnt einen Besuch.
- Pindos National Park: der nördlich von Metsovo gelegene Park beeindruckt durch seine fast menschenleeren Gebirgslandschaften und Flusstäler. Es ist ein kaum bekanntes, aber lohnenswertes Wandergebiet.
- Tzoumerka-Nationalpark: alte Dörfer mit Stein gedeckten Häusern, wilde Gebirgslandschaften und alte Steinbrücken
- Agrafa: wilde Berglandschaft im Südpindos
Literatur
[Bearbeiten]- Walking and Trekking in Zagori, Aris-Dimitrios Leontaritis, ISBN 9781852849412
- Rother Wanderführer Pindosgebirge, Janina und Markus Meier, Rother Verlag ISBN 9783763345618
- Wanderkarte 1:40'000: Zagori, Valia Kalda, Metsovo; Anavasi Maps, ISBN 9789609412810; vielerorts vor Ort erhätlich; auf anavasi.gr auch Online Version und Karten App
- Wanderkarte 1:60'000: Zagorochoria / Konitsa; RAMA Maps, Travel Bookstore; vor Ort erhältlich
Weblinks
[Bearbeiten]- Offizielle Website des Vikos-Aoos Geoparks - Bietet umfassende Informationen über Geotrails, virtuelle Touren und das geologische sowie kulturelle Erbe der Region.
- Konitsa Webseite des Ortes, auch englisch
- Umweltorganisation Callisto